Ich „surfe“ zur Zeit zwangsweise mit dem o2 Surftstick. Das heißt, ich würde gerne. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Ich tippe eine URL in den Browser und fange an zu warten. Gehe Kaffeekochen, mache Hausarbeit, oder ich rege mich einfach nur auf. Während ich versucht habe, diese Seite für einen Blog-Eintrag zu öffnen, hatte ich zum Beispiel Zeit, ganz gemütlich die Spülmaschine auszuräumen. Das soll UMTS sein? Zumindest zeigt mir diese merkwürdige Software mindestens eine UMTS Verbindung an. Und es kann nicht generell am UMTS-Empfang bei uns liegen. Ein paar Tage mit einem geliehenen Vodafone-Surfstick waren wunderbar. Um da überhaupt einen Unterschied zum DSL zu fühlen, mußte ich schon sehr darauf achten. Ernsthaft, UMTS geht, aber wohl nicht das von o2. Das ist einfach nur eine Frechheit.
Ich fühle mich wie in der Steinzeit des Internets. Damals, als ich noch mit einem Modem unterwegs war. Ich glaube allerdings nicht, dass ich hier überhaupt 56k Geschwindigkeiten erreiche. Überprüfen kann ich das nicht, selbst das Finden einer Testseite zerrt zu sehr an meinen Nerven. Mal eben aufs Konto gucken? Ja, vielleicht hat der Surfstick ja gerade seine brauchbaren 15 Minuten, und ich schaffe es, dass die Seite fertig geladen ist, bevor die Banksoftware mich aus Sicherheitsgründen wieder abmeldet. Mails abrufen? Öhm ja, geht. Manchmal. Manchmal aber auch nicht, weil die Verbindung so minimal ist, dass Mail meint, es bestünde gar keine Verbindung mehr und abbricht. Eine einfache Amazon Bestellung für die ich normaler Weise 5 Minuten brauche, habe ich nach 25 Minuten entnervt aufgegeben.
Kurz gesagt: Nach 5 Tagen mit dem o2 Surfstick bin ich gründlich genervt, habe grottenschlechte Laune, ich müßte dringend eine Rechnung zahlen, kann es aber nicht, weil die UMTS Verbindung zu langsam ist. Mal kurz Zeitung lesen? Wissen, was los ist? Vergiß es, dafür habe ich keine Geduld. Weiß ich halt nicht, ob der Castor rollt oder nicht. Immer den Fernseher anmachen, muß ich auch nicht haben.
Surfen mit dem o2 Surfstick? Reine Glückssache. Selbst, wenn ich mich direkt ans offene Fenster stelle. Ganz, ganz, ganz selten hat er seine Highlights, dass sich Seiten in halbwegs aushaltbarer Geschwindigkeit laden, aber ich glaube, das ist mir in 5 Tagen erst 2 Mal passiert und hat auch nur 5 Minuten gedauert. Wenn überhaupt so lange. Jetzt ist es 11:42 Uhr, ich klicke auf „Publizieren“ und gucke mal, ob und wenn ja wann das ganze dann wirklich online ist.