Schlagwort: Jugendbuch

Gelesen: Blink of Time

Cover von „Blink of Time“ vor einer Reihe Bücher im Regal.
„Blink of Time“ Cover

Vorlesen ist hier altersbedingt inzwischen out. Krankheitsbedingt war es jetzt aber mal wieder soweit. Töchterchen kramte „Blink of Time – jagt Sarah Layken“ von Rainer Wekwerth aus dem Bücherregal. Mit frisch 15 Jahren liegt sie voll im Zielgruppenalter, welches vom Verlag Arena mit „ab 14 Jahre“ angegeben ist.

Der Klappentext versprach ein interessantes Thema. Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, Dinge rückgängig machen zu können, bzw. noch eine Chance zu bekommen, sie nochmal erleben und dann alles besser machen zu können? So heißt es auf dem Klappentext: „Um das richtige Leben zu finden, um ihre Liebe wiederzutreffen, um ihren Bruder vor einem Unglück zu bewahren, muss Sarah Layken die gleiche Situation wieder und wieder durchleben. Sie kann sich immer wieder für ein neues Leben entscheiden, aber sie kennt vorher niemals den Preis, den sie dafür bezahlen muss.“
Wer hier – wie wir – annimmt, dass es sich bei der gleichen Situation um einen immer wiederkehrenden Tag à la „Täglich grüßt das Murmeltier“ (die Älteren werden sich erinnern) handelt, der irrt.

Nein, bei Sarah Layken und Josh Stiller (schonmal versucht, den Namen flüssig vorzulesen?) ist die Situation eine andere. Sie haben die Möglichkeit ihre aktuelle Realität zu verlassen und in eine andere zu wechseln. Sie wissen nie, was sie erwartet und ohne Josh wäre Sarah ziemlich verloren. Das ist durchaus auch eine spannende Idee, die viel Potential hat. Leider ist das Ganze in „Blink of Time“ an einigen Stellen nicht schlüssig. Im Laufe der Geschichte ergeben sich einige Fragen und teilweise passt es auch nicht so richtig zusammen. Ganz abgesehen davon, dass Sarah gleich am Anfang in zwei haarsträubende – allerdings durchaus auch spannende – Realitäten gerät.

Weiterlesen

Stippvisite: Frankfurter Buchmesse 2018

Eintrittskarten und Visitenkarte vor Springbrunnen am Agora-Fluß

Unser Buchmesse-Versuch lief dieses Jahr nicht so ganz nach Plan. Was schon seltsam ist, weil wir ja ohne Plan hinfuhren. Aber hinfahren, umgucken und bleiben ist dann doch schon ein Grundgerüst. Außerdem hatte ich Last-Minute noch das eine oder andere entdeckt, wo ich hinwollte. Kai Meyer im Lesezelt zum Beispiel. Die Selfpublishing-Area. Mojoreads. Doch es kam ein wenig anders. 

Weiterlesen

Auf zur Frankfurter Buchmesse 2018

Morgen, am Freitag, fahre ich mit Töchterchen und ohne Olaf (der muss arbeiten) zur Buchmesse. Ich bin vollkommen unvorbereitet. Jeder Blick in Veranstaltungskalender, jeder Überblicksversuch, welcher Verlag wo wie was macht, wird von mir wieder abgebrochen. Ich stolpere dieses Jahr von viel Arbeit in den Urlaub (Luxus!) und von da eben zur Buchmesse. Es war im Vorfeld schlicht keine Zeit, mich zu kümmern. 
Ja, es ist sogar so, dass der Gedanke, zur Buchmesse zu fahren und da noch Termine zu haben, mir fast Angst macht. Grundsätzlich bin ich eher zurückhaltend und menschenscheu. Zu viele Menschen auf einem Haufen überfordern mich. Das alleine ist schon eine mehr als ausreichende Herausforderung auf einer Messe, Gespräche sind mir da meist kaum noch möglich.

Ich stehe da, beobachte andere Blogger, wie sie sich ganz selbstverständlich an den Verlagsständen austauschen, Bücher einpacken und überquellen vor Freude. Und frage mich, wie die das machen. Ich kann das nicht. Aber das kommt vielleicht demnächst mal als Extra-Blogbeitrag, der mir schon lange in den Fingern liegt. 
Ich werde somit vermutlich wieder mal schweigend von Stand zu Stand laufen, das iPhone gezückt, um die unzähligen Jugendbücher zu fotografieren, die Töchterchen für sich entdeckt. Beobachten. Die Stände betrachten. Mir meine Gedanken machen. Hinterher die Eindrücke hier zusammenfassen. Zeit für Veranstaltungen wird ohnehin nicht bleiben, zu groß ist die Auswahl. Am liebsten mag ich immer noch die kleineren Verlage, deren Bücher nicht immer so groß im Buchhandel präsentiert werden. Ich hoffe, dass ich endlich mal ein paar mehr Minuten für die Selfpublishing Area erübrigen kann. Aber letztlich – ich will mich nicht noch durch feste Pläne unter Druck setzen. Ich wünsche mir, dass ich es mal auf die Reihe bekomme, Gespräche zu führen, ohne dabei völlig überfordert sehr seltsam auf mein Gegenüber zu wirken. Aber vermutlich verschiebe ich dieses Vorhaben doch eher auf das nächste Jahr :)

Gehört: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

CD Cover „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ vor Bücherregal

Immer wieder wurde mir John Greens Jugendroman „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ empfohlen. Es ziehe einen in den Bann, lautete eine der Begründungen. Immer wieder stand ich vor dem Buch und wußte: Ich habe aktuell keine Zeit es zu lesen. Schließlich löste ich das Problem durch ein Hörbuch, denn das kann ich während des Bügelns, Abwaschens etc. „lesen“ und werde so noch gut unterhalten. Über 7 Stunden lang ist die ungekürzte Fassung aus dem Silberfisch Verlag (HörbuchHamburg), gelesen von Birte Schnöink. Eindrucksvoll gelesen, möchte ich sagen. Eindringlich. 

Worum geht’s?

Weiterlesen

Gelesen: Wächter der Meere, Hüter des Lichts

Cover Wächter der Meere vor Bücherregal

Nachdem wir mit Miranda Lux so viel Vergnügen beim Vorlesen hatten, lag es nahe, auch den neuen Jugendroman von Oliver Schlick zu kaufen. „Wächter der Meere, Hüter des Lichts“ übte aber auch aus anderen Gründen einen gewissen Reiz aus, zumindest auf mich. Leuchttürme, das riecht immer ein wenig nach Meer. Auf der Frankfurter Buchmesse nahmen wir das Buch in die Hand, der Cover des Schutzumschlags mit dem leuchtenden Leuchtturm, der Farbgestaltung in überwiegend blau und gelb wirkt. Auch dadurch, dass der Umschlag nicht glänzend und glatt ist, sondern eine leichte Struktur hat. Die Haptik ist eher weich und nicht so kalt, wie es die typischen Umschlage sind. Rutscht auch weniger aus der Hand. Soviel zu den äußeren Reizen eines Romans, den man als reine Geschichte lesen kann, der aber auch noch eine andere Ebene hat, eine – sagen wir mal – philosophisch-psychologische, derer man sich gerne mal bewußt werden darf. Ach ja, ein wenig Detektiv spielen kann der Leser nebenbei auch noch, wenn er mag.

Weiterlesen

Gelesen: Was wir dachten, was wir taten

Cover was wir dachten… vor Bücherregal

Cover. Was wir dachten, was wir tatenSehr bedächtig, beeindruckt und nachdenklich legte ich den Debütroman der beim Schreiben erst 18jährigen Lea-Lina-Oppermann aus der Hand. Ich hatte „Was wir dachten, was wir taten“ für Töchterchen zum Nikolaus gekauft. Auf Empfehlung unserer Buchhändlerin, die die Autorin auch schon für eine Lesung zu Gast hatte. „Ja, es ist ab 14, aber bei dem, was sie sonst liest – das paßt!“ Mit 180 Seiten hat das kleine Buch ein angenehmes Format für den Stiefel, so dass ich es dann auch auswählte, aus all den anderen Wünschen. Die Art, wie die Buchhändlerin mir das Buch beschrieb, hatte mich so neugierig gemacht, dass ich es zu Hause direkt aufschlug. Und las. Und las. Wow. Wie stark geschrieben! Dann mußte ich das Lesen jedoch abbrechen, weil ich das Buch gesichert vor Töchterchens Augen verstecken mußte. Doch jetzt konnte ich „Was wir dachten, was wir taten“ zu Ende lesen. Da Töchterchen noch ein anderes Buch am Wickel hat, folgt hier nur meine Erwachsenen-Meinung dazu (Update s. unten).

Weiterlesen

Gedanken: Kinder- und Jugend-Buchbewertungen

gestapelte Bücher

Sie geistert schon eine ganze Weile in meinem Kopf herum: Die Frage nach dem Wert von Buchbewertungen zu Kinder- und Jugendbüchern. Buchbewertungen wie sie zum Beispiel bei Amazon zu Hauf abgegeben werden. In denen Eltern oder auch Großeltern, Tanten, Onkel etc. über die Bücher schreiben, die die Kinder gelesen haben, bzw. sogar erst lesen sollen. Oder die ihnen vorgelesen wurden. Wie oft liest man da: „Mir gefiel das Buch sehr gut (…), mein Enkel wird sich sicher darüber freuen.“ Ja, nun. Erwachsenensicht. Immer wieder, überall vor allem bei den Kinderbüchern. Erstaunlich selten im Verhältnis steht dann auch mal eine Bewertung da, in der die Reaktion der Zielgruppe, nämlich der Kinder und auch Jugendlichen erwähnt wird.

Wir schreiben hier auch über Kinder- und Jugendbücher. Aber immer nur über die, die wir unserer Tochter vorgelesen haben. Immer nur unter Berücksichtigung dessen, was sie dazu gesagt hat, wie sie reagiert hat. Es kam auch schon vor, dass ein Beitrag zu einem Buch nicht geschrieben wurde, weil ich nicht wußte, wie ich über das Buch schreiben soll, weil Töchterchens Meinung nicht so richtig greifbar war.

Weiterlesen

Gehört: Seefeuer

Cover Hörbuch Seefeuer

Mit Seefeuer von Elisabeth Herrmann hörten Töchterchen und ich uns unser erstes Jugendthriller-Hörbuch. Die geplante 600 km Fahrt zu Oma und Opa fiel aus, so dass wir es nur häppchenweise hören konnte, was teilweise etwas blöd war, weil es doch einige spannende Stellen gab, bei denen ich sehr ungerne unterbrochen habe. Doch von vorne.

Warum hatte ich „Seefeuer“ rausgesucht? Es versprach Spannung. Es spielt an der Nordsee und die Seehundstation Friedrichskoog, in der Marie, die Hauptperson arbeitet, kennen wir auch. Praktisch beim Fahren auf der Autobahn wäre auch gewesen, dass der Hörverlag die gekürzte Lesung auf eine mp3 gebracht hat, da entfällt der CD-Wechsel. 7 Stunden, 20 Minuten. Prima Länge für einmal Hamburg und zurück. Theoretisch.

Weiterlesen