Kategorie: Zwischenräume

Brummbärgeschichten: Ich darf mit ins Bett

Ich glaube, Mohrle war schon länger bei meinem großen Mädchen, als ich. Das ist aber nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir beide immer da waren, wenn sie uns brauchte. Denn das ist das wichtigste im Leben eines Kuscheltieres. Bei seinem Kind zu sein, sich mit ihm zu freuen und es zu trösten, wenn mal traurig ist. Für beides sorgen Mohrle und ich jetzt wieder. Dabei waren wir jahrelang schon im Kuscheltier-Ruhestand. Immer noch geliebt, aber lange nicht mehr so gebraucht. Wißt Ihr was: Das war irgendwie blöd. Ich bin jetzt zwar alt, aber wieder richtig glücklich. Wieder schläft ein Kind in meinem Arm ein. Das ist das schönste Geschenk für uns Kuscheltiere: das Vertrauen der Kinder.

Aber ich wollte ja erzählen, wie ich zu meinem großen Mädchen kam. Auch wenn die Eltern Bedenken hatten, weil ich viel zu groß für ihre Tochter war, durfte ich bleiben. Gleich am ersten Abendwurde mir die größte Ehre zuteil, die ein Kind einem Kuscheltier geben kann: Ich durfte mit in ihr Bett. Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich darüber gefreut habe. Obwohl ich so groß war, durfte ich an der Seite meines Mädchens schlafen!

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Brummbärgeschichten: Randbemerkung

Ich möchte nur kurz etwas einwerfen: Nicht, dass Ihr glaubt, ich erzähle jetzt nur von der Vergangenheit, oh nein. Dazu geht es viel zu turbulent zu, in meinem Kuschelbärenleben. Glaubt Ihr nicht? So ein alter Brummbär sitzt doch den ganzen Tag nur dumm rum und tut nichts? Ach, ihr Menschen, ihr habt doch keine Ahnung. Wir Kuscheltiere haben doch auch ein Leben. Ja, werden die Erwachsenen jetzt sagen. In der Fantasie der Kinder. Wissen wir doch. Erinnert Ihr Euch noch daran, als ihr Kinder wart? Wie ihr mit uns Kuscheltieren gespielt habt? Habt Ihr wirklich geglaubt, dass wir nur durch Euch leben? Ernsthaft? Fragt mal Eure Kinder.

Brummbärgeschichten: Unser Kennenlernen

Es ist viele Jahre her, da bekam mein großes Mädchen mich von seinem Opa geschenkt. Ich glaube, es war zu ihrem achten Geburtstag. Ganz stolz brachte er mich zu meiner neuen Familie. Er hat meinem Mädchen gerne Kuscheltiere geschenkt. Ich war nicht der Erste. Das freute mich, so war ich sicher nicht alleine. Was mir aber Angst machte, waren die Blicke der Eltern. Sie waren entsetzt über meine Größe. Nein, sie sahen nicht mein liebes Gesicht und überhaupt sehen Erwachsene ja nur selten die wahren Werte von uns Kuscheltieren.

Brummbär zum Geburtstag

Ich muß zugeben, ich war fast so groß wie mein Mädchen. Nicht nur das, sie war ein ganz zierliches Kind und ich war viel breiter als sie. Auch sie hatte am Anfang ein wenig Angst vor mir, weil ich so groß war. Aber ich habe sie freundlich angelächelt und all meinen Bärencharme an sie verschenkt. Ach, ich war ja selbst noch so unerfahren. So ein eigenes Kind zum Beschützen hatte ich doch noch nie. Und nun stand ich vor einem Kind, bei dem ich einziehen sollte. Auf das ich aufpassen sollte. Das heißt, ich wußte ja gar nicht, ob ich auf sie aufpassen sollte, ob sie mich überhaupt wollte. Ob sie mir ihr Vertrauen schenken würde. Aber ich wollte es so gerne, es war mein Herzenswunsch.

Sie hat ihn gehört, meinen Wunsch. Sie nahm mich auf ihre Schultern und lief mit mir die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Sie schloß mich in ihr Herz und da wohne ich bis heute.

Ihren ganzen Geburtstag verbrachte ich an ihrer Seite. Es war ein wunderschöner Tag. Niemals hätte ich mir vorstellen können, wie es sich anfühlt, wenn ein glückliches Kind seine Freude mit einem teilt. Wie wunderbar es ist, geknuddelt und halb zerquetscht zu werden. Dieses unendliche Vertrauen, welches so eine kleine Kinderseele uns Kuscheltieren entgegenbringen kann. Nie werde ich diesen ersten Tag bei meinem Mädchen vergessen, ich halte ihn ganz fest in meiner Erinnerung.

Brummbärgeschichten – Aus dem Leben eines Kuschelbären

Der alte BrummbärGestatten? Ich bin der alte Brummbär. Nein, das ist nicht mein richtiger Name, inzwischen werde ich aber oft so genannt. Viel öfter, als bei meinem richtigen Namen, der heutzutage vielleicht etwas mißverständlich klingt. Für manche. Damals, vor fast 40 Jahren, als ich zu meiner Familie kam, war der Name noch ein ganz normaler Kuschelbärenname, aber jetzt? Außerdem klingt „alter Brummbär“ viel liebevoller für mich großen, alten Kuschelbären.

Ich beschütze jetzt schon die zweite Generation in meiner Familie, zusammen mit meiner Freundin, der weißen Kuschelkatze Mohrle. Im Vergleich zu ihr sehe ich übrigens noch total jung und frisch aus. Mir fehlt nur die Nase. Mohrle sagt immer: „Mir sieht man eben an, wie sehr ich über viele Jahre geliebt wurde.“ Ja, da hat sie wohl recht.

Wenn man so lange in einer Familie wohnt, dann hat man viel zu erzählen. Ich habe schon ganz schön viel miterlebt, auch wenn ich öfter mal nicht mitdurfte. Die Erwachsenen meinen immer, ich sei zu groß. So saß ich dann auch einige Jahre von meinem Kind verlassen in ihrer Wohnung auf dem Dachboden. Sie war selbst erwachsen geworden. Ich war ein wenig traurig und fühlte mich einsam, obwohl noch andere Kuscheltiere bei mir waren. Aber ich schweife ab. Ich fange ja mittendrin an.

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Ich muss mich mal aufregen. In Rosa. Und Blau.

Es wird sich ja fleissig aufgeregt über die Mädchen-Ü-Eier oder Lego-Friends. Oder allgemein, wenn Mädchen in die rosa Ecke gerückt werden. Uns ist auf der Buchmesse aufgefallen, dass auch bei Büchern der Trend dahin geht, Mädchenbücher rosa oder lila zu gestalten.
Worüber sich aber keiner aufregt, und das verstehe ich ja nun mal bei dem ganzen Gender-Geheule gar nicht: Jungs-Zeugs hat immer was mit Monstern, Kampf zu tun. Und mit… hm… Wettkampf. Also in dem Sinne: Mein Held ist besser als Deiner. Mein Monster ist böser als Deines.

Mädchen werden in die Pferde-Ecke gedrängt, um es mal bildlich auszusprechen. Alles schön, rosa toll. Jungs werden in die Kampf-Ecke geschoben.

Alles regt sich also darüber auf, dass Mädchen in eine bestimmte Rolle gedrängt werden. Das Jungs aber auch in eine bestimmte Rolle gedrängt werden, dass interessiert keine Sau. Weder die Femen noch die Maskus. Warum regt sich die Gesellschaft auf, wenn Mädchen in eine Rolle gedrängt werden, aber nicht, wenn Jungs in eine Rolle gepackt werden? Nicht alle Jungs stehen auf Star Wars, Chima etc. Ich sehe es ja im echten Leben, da gibt es Jungs, die Spaß am Voltigieren haben. Was nicht heißt, dass sie nicht auch Star Wars mögen.

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Wir bekommen Unterstützung

Wir bekommen schreibende Unterstützung in Sachen Kinderbüchern. Unsere Tochter liest inzwischen ihre Bücher alleine. Wie das eben so ist, wenn Kind lesen gelernt hat. Damit können wir über einige der von ihr gelesene Bücher nicht mehr so richtig mitreden. Jetzt hat Töchterchen sich entschlossen, einfach selber über die von ihr gelesenen Bücher zu berichten. Also, manchmal, sagt sie. Im Deutschunterricht üben sie auch gerade Buchvorstellungen, da paßt das gut.
Sie möchte aber weder mit ihrem richtigen Namen hier genannt werden, noch mit einem Spitznamen. Also wird sie sich schlicht als Töchterchen hier auftauchen.

Ausflugstipp: Waldschwimmbad Rüsselsheim

Rettungsring_WaldseeIn Hessen haben die Sommerferien begonnen. Zeit für ein paar Ausflugstipps hier im Blog.
Was uns Norddeutschen hier an unserem Wohnort besonders fehlt, ist Wasser. Hier gibt es nicht mal einen Tümpel. Nur eingezäunte Angelteiche.
Heute habe ich mich aufgemacht zu einem Ausflug ins Waldschwimmbad Rüsselsheim. Gut 40km von uns entfernt, aber was nützt es? Freibad will ich nicht, Rettbergsau (Rhein) auch nicht, ich will einen See. Wenn ich schon kein Meer haben kann.

Der Waldsee in Rüsselsheim ist nicht frei zugänglich (ich bin da aus Hamburg immer noch verwöhnt). Aber die Eintrittspreise sind bezahlbar: 2,70 € für einen Erwachsenen, Jugendliche 1,35 €. Ob Kinder als Jugendliche durchgehen und ab welchem Alter, habe ich heute nicht herausgefunden, ich war alleine da.
Es gibt zwar einen Parkplatz, aber bis zu dem bin ich nicht durchgekommen. Im Umkreis habe ich jedoch problemlos einen Platz gefunden, ganz ohne die armen Anwohner zuzuparken wie so viele andere es getan haben. Ja, ein paar hundert Meter Fußweg mußte ich dafür in Kauf nehmen.
Ein wenig Schlange stehen, ich kam erst nachmittags am See an. Drinnen war ich überrascht, dass noch einiges an Liegefläche frei war. Direkt neben dem Eingang gibt es einen Kiosk, man bekommt Eis oder auch Pommes (keine Ahnung zu welchen Preisen). Ein paar Meter weiter gibt es noch Crêpes.
Links vom Eingang kann man Liegen leihen, es gibt Duschen, Umkleiden und Toiletten. Das alles läßt sich schnell überblicken. Auch dass unterhalb des Kiosks der aufgeschüttete Sandstrandabschnitt beginnt, sieht und hört man schnell. Hier tummeln sich natürlich die Familien mit Kindern unterschiedlichsten Alters. Denn hier ist auch der einzige Seeabschnitt, an welchem man langsam ins Wasser kommt. Ziemlich flach abfallend, also kinderfreundlich. Auf den anderen Seeseiten gibt es immer wieder Leitern in den See.

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Abenteuer: Meerschweincheneinfangaktion

Wenn ich zu Hause bin, sitze ich zum Schulschluß gerne am Fenster und gucke, wie Töchterchen mit ihren Freundinnen in den Hort geht. Meist sehe ich dann einfach nur, wie die Kinder nacheinander nach Hause eilen oder trödeln. Lachen, sich streiten oder was auch immer. Heute gab es aber Action pur. Im optimalen Blickfeld für mich.

Die Mädels kommen zu viert den Weg hoch. Ein Junge mit einer kleinen Tiertransportbox kommt ihnen entgegen. Sie treffen aufeinander. Der Junge greift an die Tür der Transportbox.„Der wird doch jetzt nicht…“, denke ich. Doch. Er wird. Und schneller als die Kinder gucken und reagieren können, erkennt das Meerschweinchen seine Chance, springt aus der Box und flüchtet. Zum Glück nicht auf die Straße sondern unter dem Tor durch in den Hof des nächsten Hauses. Aufgeregtes Gekreische, hilflose Blicke. Was tun? Können sie einfach so auf den fremden Hof, der noch dazu eingezäunt ist? Tochter ergreift die Initiative. Ranzen vom Rücken, auf den Fußweg fallen lassen. Entschlossen macht sie die Tür auf. Schließlich kennt sie die Nachbarn gut und außerdem war ja eindeutig Gefahr im Verzug.

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