Autor: Anja

In den Netzwerken als Schreibmamsell unterwegs. Immer auf der Suche nach Zeit (und Mut) die diversen Ideen zum Leben zu erwecken.

Gelesen: Was wir dachten, was wir taten

Cover was wir dachten… vor Bücherregal

Cover. Was wir dachten, was wir tatenSehr bedächtig, beeindruckt und nachdenklich legte ich den Debütroman der beim Schreiben erst 18jährigen Lea-Lina-Oppermann aus der Hand. Ich hatte „Was wir dachten, was wir taten“ für Töchterchen zum Nikolaus gekauft. Auf Empfehlung unserer Buchhändlerin, die die Autorin auch schon für eine Lesung zu Gast hatte. „Ja, es ist ab 14, aber bei dem, was sie sonst liest – das paßt!“ Mit 180 Seiten hat das kleine Buch ein angenehmes Format für den Stiefel, so dass ich es dann auch auswählte, aus all den anderen Wünschen. Die Art, wie die Buchhändlerin mir das Buch beschrieb, hatte mich so neugierig gemacht, dass ich es zu Hause direkt aufschlug. Und las. Und las. Wow. Wie stark geschrieben! Dann mußte ich das Lesen jedoch abbrechen, weil ich das Buch gesichert vor Töchterchens Augen verstecken mußte. Doch jetzt konnte ich „Was wir dachten, was wir taten“ zu Ende lesen. Da Töchterchen noch ein anderes Buch am Wickel hat, folgt hier nur meine Erwachsenen-Meinung dazu (Update s. unten).

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Lieblings-Buchempfehlungen Teil 2

diverse Bücher hinter Steinmännchen-Winterlandschaft

Weiter geht’s mit unseren Lieblings-Buchempfehlungen kurz vor Weihnachten. Teil 2 mit Büchern aus der Grundschulzeit, die sich größtenteils auch bestens zum Vorlesen eignen. Was ist da langfristig in Erinnerung geblieben? Was davon gibt es überhaupt noch im Handel? Auffällig: So ziemlich jedes erfolgreiche Kinderbuch wird direkt in eine Serie gebracht. Tut nicht allen gut. Bei Töchterchen war am Anfang der Grundschulzeit auch noch die Feenphase. Beginnen wir also mit den zwei Fee-Reihen, die hier auf sehr unterschiedliche Weise Eindruck hinterließen. Altersempfehlungen stammen vom jeweiligen Verlag.

Filippa Funkelfee - Zauberalarm im KlassenzimmerHortense Ullrich: Filippa Funkelfee. Wir haben alle drei herzlich über diese kleine ganz untypische, überhaupt nicht bezaubernde Fee, die eines Tags plötzlich bei Frieda im Zimmer auftaucht und deren Leben gehörig durchanderwirbelt. Leider sind die drei Bände in alter Form nicht mehr erhältlich, die ersten beiden erfuhren aber als „Welttagsedition 2017“ eine Neuauflage (Link: unsere Meinung zum Buch).
Altersempfehlung: ab 8 (gut auch jüngeren vorlesbar!)

Elizabeth Lindsay: Feenschule Zauberinsel. Eine sechsbändige Reihe um das Feeninternat und die Küchenfee Lila, die von der Köchin Cookie großgezogen wird. Auf der Gegenseite die eingebildete Prinzessin Melissa. In den Charakteren ziemlich klischeehaft, bis zur Überzeichnung, aber genau das hat Töchterchen damals sehr mitleben lassen und dennoch auch irgendwie liebevoll und lehrreich was den zwischenmenschlichen Umgang betrifft (Link: unsere Meinung zum Buch).
Altersempfehlung: ab 7.

Cover. Liliane Susewind: Mit Elefanten spricht man nichtTanya Stewner: Liliane Susewind. Ein Dauerbrenner, deren neue Folgen bis heute auf dem Wunschzettel von Töchterchen auftauchen. Lilli kann mit Tieren sprechen, im Laufe der Reihe offenbart sich auch eine weitere Fähigkeit von ihr. Zusammen mit ihrem hochbegabten Freund Jesajah erlebt sie viele tierische Abenteuer, gerät dabei auch immer wieder in die Klemme und muss sich immer einiges einfallen lassen, um ihren Freunden durch ihre besondere Gabe zu helfen. Herrlich komisch sind stets ihr Hund Bonsai und Jesajahs Katze Frau von Schmidt, die sich irgendwie lieben, aber nur über Lilli miteinander „sprechen“ können.
Altersempfehlung: ab 8.

Cover: Mein Lotta-LebenAlice Pantermüller, Daniela Kohl: Mein Lotta-Leben. Locker-flockige, in Tagebuchform geschriebene Reihe. Kein klassisch gedrucktes Buch, mehr ein Textcomic. Leicht und mit viel Spaß zu lesen. Auch bis heute ein Dauerbrenner hier im Hause, einfach zwischendurch mal zum Lachen. Um zu gucken, ob es gefällt, bietet sich gerade das kleine „Lotta feiert Weihnachten“ an (Link: unsere Meinung dazu).
Altersempfehlung: 9-11.

Cover: WunderRaquel J. Palacio: Wunder. Ein besonderes Buch, welches Töchterchen nur so verschlungen hat. Keine locker-leichte Kost, sondern ein Sozial-Thema und Behinderung und Respekt. August hat ein entstelltes Gesicht, wird ausgegrenzt. Seine Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt,  der Leser tief in die Gefühlswelten mitgenommen. Ein intensives, sehr berührendendes Buch, bei dem die Altersempfehlung tief gegriffen ist und es schon fast eher in den Jugenbuchbereich gehört. Frisch erschienen ist eine Fortsetzung aus der Sicher anderer Schüler und ab Januar gibt es den Film zu Wunder im Kino (ich bin dezent skeptisch…).
Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

Petronella Glückschuh HörbuchDorothea Flechsig: Petronella Glückschuh. Mittlerweile auch eine kleine Reihe „Naturforschergeschichten“, über die absolut tierliebende Petronella, bei der jedes Tier trotz Verzweiflung der Eltern aufgenommen wird. Unauffällig lehrrreiche kurze Kapitel, schöne Illustrationen, fröhlich geschrieben. Ein kleiner Verlag, deswegen nicht so prominent im großen Buchhandel präsentiert (Link: unsere Meinung zum Hörbuch). Übrigens gibt es in der Reihe auch einen Umwelt und Tiere Kinderatlas!
Altersempfehlung: ab 5.

Cover: Ein Fall für die schwarze PfoteBenedikt Weber: Ein Fall für Die schwarze Pfote. Ein Fall? Nein, es werden stetig mehr Fälle für die Spürnasen Merlin, Fips, Charlotte und Hund Hugo. Amüsant und mit viel Charme ermitteln sie auch in kniffligen Fällen. Miträtsel- und Schmunzelgarantie gibt es für die Kinderkrimis sicherlich.
Altersempfehlung: ab 8.

Zipfelmaus jagt den Vogeldieb Cover

Uwe Becker: Zipfelmaus. Inzwischen auch eine Reihe über die Zipfelmaus und ihre Freunde, die im Garten von Frau Bienenstich leben. Tierische Krimis, deren Charaktere einiges zu Grinsen bieten. Achtung: Sehr viel Text, teilweise extrem lange Textabschnitte, ich habe es vorgelesen (Link: unsere Meinung zum ersten Teil).
Altersempfehlung: ab 8 (Selberlesen), ab 6 (Vorlesen).

Usch Luhn: Nele. Locker-lustige Reihe um Nele, die mit ihrer Familie auf eine Burg zieht und damit auch den urkomischen Papagei Plemplem erbt. Prima für Leseeinsteiger, die über die Erstlesebücher hinauswachsen. An vielen Stellen wie aus dem echten Leben, mit Freundschaften, Problemen etc. (Link: unsere Meinung zum ersten Teil). Inzwischen gibt es auch einen Ableger für jüngere Kinder.
Altersempfehlung: ab 8.

Den ersten Teil unserer kurzen Buchempfehlungen mit Tipps für Bilder- und Vorlesebücher gibt es hier.

Lieblings-Buchempfehlungen Teil 1

Lieblingsbücher mit Steinmännchen Winterlandschaft

Aktuell ist es hier etwas ruhiger. Dezember. Viel zu tun bei uns. Es geht auf Weihnachten zu. Auch woanders gilt: Weihnachtsgeschenke für die Kinder müssen vielleicht noch besorgt werden. Bei uns gibt es immer auch Bücher. Für die, die noch auf der Suche nach Ideen sind, möchten wir hier eine Auswahl kurz vorstellen. Es sind Töchterchens Lieblingsbücher aus den unterschiedlichen Buchphasen, die, die langfristig in irgendeiner Form in Erinnerung geblieben sind. Wir geben hier nur einen kurzen Überblick, sortiert nach empfohlenen Altersangaben des jeweiligen Verlags. Manch eines ihrer Lieblingsbücher fehlt, weil es nicht mehr erhältlich ist. Das gilt vor allem für ihre Kleinkindbilderbücher, da ist nichts mehr nach.

Teil 1 vom Bilderbuch bis zu den Erstlesebüchern. 

Cover „Die kleine Motzkuh“Annette Langer, Imke Sönnichsen: Die kleine Motzkuh. Fast schon ein Klassiker, der erzählt, wie die kleine Motzkuh einfach so in das Leben von Josefine und Justus fliegt und nur entdeckt wird, weil ihre Oma eine neue Lesebrille bekommen hat. Prima im Alltag, wenn da mal wieder gemotzt wird. Eine kleine Stoff-Motzkuh ist beim Buch dabei.
Altersempfehlung: 36 Monate bis 6 Jahre.

ziegegansIsabel Abedi, Silvio Neuendorf: Blöde Ziege, dumme Gans. Wer kennt es nicht? Streitereien zwischen den Kindern. Dieses Buch zeigt auf oftmals amüsante Weise, wie unterschiedlich zwei Personen ein und dieselbe Situation wahrnehmen können, und wie man sich dann wieder vertragen kann (Link: unsere Meinung zum Buch).
Alterempfehlung: ab 4 Jahren

lieselotteAlexander Steffensmeier: Kuh Lieselotte. Die wunderbar illustrierten Bücher um die Kuh Lieselotte und ihre Freunde haben uns sehr viel Freude bereitet. Wir haben geschmunzelt und gelacht und bei fast jedem Angucken der Bilder neue amüsante Details entdeckt (Link: unsere Meinung zum ersten Band).
Altersempfehlung: ab 4 Jahren

Lindbergh CoverTorben Kuhlmann: Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus. Beeindruckend und detailreich illustrierte Geschichte, deren Titel eigentlich alles über den Inhalt erahnen läßt. Weitreichend über die Illustrationen erzählt. Bei weitem nicht nur für Kinder (Link: unsere Meinung zum Buch).
Altersempfehlung: ab 5 Jahre

AlmaNikola Huppertz: Alma, ganz klein. Erstlesebuch. Das einzige Erstlesebuch, das Töchterchen wirklich beeindrucken konnte. Auch durch die Illustrationen von Jolle Tourlonias. Und das nachhaltig. Bis heute gibt es diesen Schimmer in den Augen, wenn sie es erwähnt. Mit Schrecken muss ich gerade beim Verlinken sehen, dass es dieses Buch nicht mehr gibt. Dennoch – es lohnt sich, nach Restexemplaren zu suchen (Link: unsere Meinung zum Buch).

Die Zeit, in der wir klassische Kurzgeschichten vorgelesen haben, ist anscheinend auch zu lange her. Die Bücher, die wir geliebt haben, wie zum Beispiel die wunderbar illustrierten „Nicht nur für brave Kinder“ (Amazon-Link), oder „Auf den Flügeln der Fantasie“ (Amazon-Link). sind nicht mehr erhältlich. Die Klassiker und Sammelbände, die gibt es natürlich immer noch.
Was wir sonst vorgelesen haben, waren „ganze“ Bücher. Diese folgen im zweiten Teil, der Grundschulzeit, sie sind eigentlich Bücher zum Selberlesen.

 

Gedanken: Kinder- und Jugend-Buchbewertungen

gestapelte Bücher

Sie geistert schon eine ganze Weile in meinem Kopf herum: Die Frage nach dem Wert von Buchbewertungen zu Kinder- und Jugendbüchern. Buchbewertungen wie sie zum Beispiel bei Amazon zu Hauf abgegeben werden. In denen Eltern oder auch Großeltern, Tanten, Onkel etc. über die Bücher schreiben, die die Kinder gelesen haben, bzw. sogar erst lesen sollen. Oder die ihnen vorgelesen wurden. Wie oft liest man da: „Mir gefiel das Buch sehr gut (…), mein Enkel wird sich sicher darüber freuen.“ Ja, nun. Erwachsenensicht. Immer wieder, überall vor allem bei den Kinderbüchern. Erstaunlich selten im Verhältnis steht dann auch mal eine Bewertung da, in der die Reaktion der Zielgruppe, nämlich der Kinder und auch Jugendlichen erwähnt wird.

Wir schreiben hier auch über Kinder- und Jugendbücher. Aber immer nur über die, die wir unserer Tochter vorgelesen haben. Immer nur unter Berücksichtigung dessen, was sie dazu gesagt hat, wie sie reagiert hat. Es kam auch schon vor, dass ein Beitrag zu einem Buch nicht geschrieben wurde, weil ich nicht wußte, wie ich über das Buch schreiben soll, weil Töchterchens Meinung nicht so richtig greifbar war.

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Gehört: Seefeuer

Cover Hörbuch Seefeuer

Mit Seefeuer von Elisabeth Herrmann hörten Töchterchen und ich uns unser erstes Jugendthriller-Hörbuch. Die geplante 600 km Fahrt zu Oma und Opa fiel aus, so dass wir es nur häppchenweise hören konnte, was teilweise etwas blöd war, weil es doch einige spannende Stellen gab, bei denen ich sehr ungerne unterbrochen habe. Doch von vorne.

Warum hatte ich „Seefeuer“ rausgesucht? Es versprach Spannung. Es spielt an der Nordsee und die Seehundstation Friedrichskoog, in der Marie, die Hauptperson arbeitet, kennen wir auch. Praktisch beim Fahren auf der Autobahn wäre auch gewesen, dass der Hörverlag die gekürzte Lesung auf eine mp3 gebracht hat, da entfällt der CD-Wechsel. 7 Stunden, 20 Minuten. Prima Länge für einmal Hamburg und zurück. Theoretisch.

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Lieblingsbuchhandlung: Nimmerland in Mainz

Eingangsschild Nimmerland Mainz

„Wo kaufe ich denn jetzt die Bücher für Töchterchen?“, lautete eine meiner Fragen, als wir vor zwei Jahren nach Mainz zogen. „Im Nimmerland natürlich!“ Wie konnte ich nur so eine Frage stellen? Jeder kennt doch die Kinder- und Jugendbuchhandlung Nimmerland im Mainzer Stadtteil Gonsenheim!

Zur Woche der unabhängigen Buchhandlungen vom 4.-11. November gibt es eine schöne Blogaktion von Leckere Kekse: Blogger stellen ihre  Lieblingsbuchhandlung vor. Dem möchten wir uns sehr gerne anschließen, schon oft lag mir ein Beitrag über das Nimmerland in den Fingern. Aber muss man eine Buchhandlung, die „jeder“ kennt eigentlich noch vorstellen? Eine Buchhandlung, die mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem 2016 mit dem Deutschen Buchhandlungspreis? Nun, vielleicht muss man sie nicht unbedingt „vorstellen“, aber Mainz ist doch relativ groß, Gonsenheim liegt am westlichen Stadtrand und überhaupt – ich bin ja nicht die einzige Zugezogene in der Umgebung. Außerdem finde ich, darf das Nimmerland auch außerhalb von Mainz gerne bekannt werden und vielleicht inspiriert es ja den einen oder anderen Buchhändler oder gibt Mut, den Schritt zu einer spezialisierten Buchhandlung zu wagen, so wie Susanne Lux es 2005 mit dem Nimmerland tat.

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Eine erste Schatzsuche

Foto Bank mit Holzstapel dahinter und Pfeil für Schatzsuche

Als Töchterchen ihre erste Schatzsuche wünschte, waren die Kinder gerade mal vier Jahre alt. Es war auch unser erstes Jahr, Erfahrungen hatten wir noch keine. Was macht man da? Wir entschieden uns für eine Kombination aus Weg und kleinen Aufgaben. Mit einer einfachen Schatzkarte auf der der Anfang des Weges eingezeichnet war, unterstützt von Fotos und Zeichnungen. Wir schickten die kleine Gesellschaft überwiegend per Bild von einem Ort zum nächsten. Dort war dann die Suche nach dem nächsten Hinweis angesagt.

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Vom Luxus des Fahrradfahrens

Mountainbikes am Weinberg

Es ist noch relativ früh am Morgen. Ich stehe am Fenster und starre in den Regen. Töchterchen muss gleich zur Schule. “Zieh die Regenhose über”, sage ich zu ihr. Sie murrt. Klar, Regenhose an- und ausziehen kostet Zeit, wertvolle Zeit, wenn sie in der Schule angekommen ist. Doch es regnet einfach zu stark. Es sind zwar keine zwei Kilometer bis zur Schule, aber sie wäre nach ein paar Metern durchnass. Auf dem Weg nach Hause ist es egal, da kann sie sich umziehen, für den Hinweg jedoch lasse ich mich auf keine Diskussionen ein.

Gut eine halbe Stunde später stehe ich wieder am Fenster. Der Regen ist noch stärker geworden. Stürmisch ist es auch noch. Ich muss demnächst los zur Arbeit. Auch für mich gilt: Regenhose überziehen. Auch ich würde sonst klatschnass bei der Arbeit sitzen. Ich noch dazu mit einer Klimaanlage, also noch weniger Diskussion mit mir, als mit Töchterchen. Aber es ist so richtig eklig, das Wetter. Nehme ich ausnahmsweise mal das Auto? Ich könnte ja…

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