Häuserensemble im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum

Ausflugstipp: Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum

Bei traumhaften Spätsommerwetter machten wir mit Opa und Oma einen 3-Generationen-Ausflug ins Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum Bad Sobernheim. Wir wollten einen Nachmittag verbringen, der für alle schön und interessant und nicht doof, langweilig, anstrengend oder sonst etwas negatives ist. Was ja nicht immer einfach ist, wenn das Alter der Personen von 12 bis über 70 reicht. Soviel vorweg: Das ist gelungen.

Das Museum liegt auf einem sehr, sehr weitläufigen Gelände am Rande des Ortes. Für Erwachsene beträgt der Eintritt 7,- Euro, Kinder bis 17 Jahre haben freien Eintritt. Mit der Eintrittskarte bekommen die Besucher auch einen Übersichtsplan sowie weitere Informationen über das Museum ausgehändigt. Ein rund 2 km langer Rundweg führt durch die einzelnen Bereiche, die aufgeteilt sind nach rheinland-pfälzischen Regionen: Mittelrhein/ Westerwald, Hunsrück/ Nahe, Mosel/ Eifel und Pfalz/ Rheinhessen.

In originalen Häusern die an ihren Ursprungsorten abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut wurden, bekommt man einen Einblick in das Leben der letzten 500 Jahre. Vor jedem Haus steht eine Informationssäule, die immer auch einen taktilen Bereich zum Ertasten der Besonderheiten der Bausweise des Hauses hat. Immer wieder gibt es Mitmach- und Entdeckungsstationen für die Kinder, in unterschiedlichen Altersbereichen. Wie wird ein Fachwerk zusammengesetzt? Wie viel kann eine Kuh ziehen und wie viel Kilo schaffst Du? Um nur zwei Beispiele zu nennen. Auf dem wirklich sehr weitläufigen Gelände ist viel Platz zum Rennen und Austoben, Bewegungsmangel herrscht hier nicht, außerdem gibt es einen Spielplatz am Restaurant.

Die begehbaren Häuser sind original eingerichtet, mal als privates Wohnhaus, mal als Post, Schule, Weinkelterei, Standesamt… Aber auch eine riesige Puppen- und Spielzeugsammlung gibt es. Diese speziellen, wertvollen Ausstellungsstücke sind größtenteils hinter Glas, das meiste andere ist frei zugänglich, bzw. mit einfachen Zäunen abgesperrt. Umgeben sind die Häuser auch von Gärten, Landwirtschaft und allem, was damals (und heute) zum Alltag gehörte.

Wer mag, kann sich viele Informationen durchlesen, auch multimediale Stationen gibt es. Man lernt so ganz nebenbei auch schon viel, wenn man einfach nur guckt. 2-4 Stunden veranschlagt das Museum für einen Besuch, wenn man sich wirklich ausführlich umguckt, braucht man tatsächlich die vier Stunden. Mitten im Rundgang ist das – natürlich ebenfalls historische – Restaurantgebäude. Wir saßen bei dem schönen Wetter draußen, wurden freundlich bedient, eine tolle, ruhige Atmosphäre und moderate Preise. Praktische Lage, eine Pause vom Gehen und Eindrücke-Sammeln tut an der Stelle wirklich gut. Die Kinder können auf dem Spielplatz toben, wenn ihnen langweilig wird. Absolut Familienfreundlich :-)

Aufgrund der historischen Gebäude ist das Freilichtmuseum nur bedingt barrierefrei, auf der Webseite des Museums gibt es hierzu genaue Informationen. Auf dem Gelände herrscht kein Toilettenmangel in jeder Region gibt es welche. Nicht unbedingt selbstverständlich. Auch an Tieren gibt es keinen Mangel. Schafe, Ziegen, Kühe, Gänse, Hühner. Alle glücklich gehalten, Hühner und Gänse können sich auf dem gesamten Gelände frei bewegen, so trifft man sie z.B. auch in den Waldbereichen. Als wir zu Besuch waren, gab es auch unzählige Marienkäfer, Libellen am See und vor allem Fliegen. Natur eben.

Das Rheinland-Pfälzische Landesmuseum bietet natürlich auch jede Menge Veranstaltungen, Projekte und vieles mehr für Kinder und Gruppen. Führungen finden auch regelmäßig statt. Leider waren wir mit unserem Rundgang erst nach 17 Uhr wieder zurück am Eingang, so dass wir nicht mehr in den Museumsladen konnten, der schon geschlossen hatte. Einlass ist bis 17 Uhr. Die Häuser bleiben bis 18 Uhr geöffnet, wer sich dann noch auf dem Gelände befindet kann aber durch einen „Nachtausgang“ jederzeit noch raus.

Übrigens gibt es im gesamten Gelände keinen Mobilfunk Empfang. Das sollte man beachten, wenn man sich im Vorfeld verabredet und sich dann womöglich für Treffpunkt-Details erst vor Ort absprechen möchte ;-) Man ist dort wirklich komplett offline. Die gelbe Museums-Telefonzelle mit authentisch abgewetzten Telefonbüchern ist aber leider auch außer Betrieb. Natürlich haben wir das ausprobiert.

Fazit

Wir hatten alle einen wunderbaren Nachmittag. Klar, das traumhafte Wetter trug dazu bei. Vor allem aber die entspannte Atmosphäre, die Weitläufigkeit, die unaufdringlichen, aber doch sehr ausführlichen Informationen, die Möglichkeit in bis zu 500 Jahre alte Regionsgeschichte einzutauchen, die speziellen Stationen für die Kinder und und und. Kurzum: allen drei Generationen hat es sehr gut gefallen. Man merkt mit wieviel Einsatz und auch Liebe zur Sache hier gearbeitet wird.
Eine Mischung aus Museum, entdecken, spazierengehen, lernen, Entspannung, Pause und Bewegung. Für mich war es vor allem die Ruhe, die durch die ländliche Lage und die sehr großzügige Aufteilung entsteht, die mir gut tat. Sicher ist man hier am besten bei schönem, trockenen Wetter aufgehoben, aber auch bei Regen ist das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum Bad Sobernheim mit entsprechender Kleidung sicher einen Besuch wert.

Ein paar Bilder noch:

Toilettenhäuschen eingerichtetes Wohnzimmer in einem der Häuser Mühle im Freilichtmuseum Rheinland-Pfalz Kapelle im Freilichtmuseum Bad Sobernheim Mitmachstation Fachwerk

Adresse

Stiftung Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum
Nachtigallental 1
55566 Bad Sobernheim / Nahe

Telefon: (06751) 85 58 8 0
email: info@freilichtmuseum-rlp.de

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