Ausflugstipp: Museumsdorf Cloppenburg

Als ich Frau Wirbelwind das Museumsdorf in Cloppenburg als Ausflugsziel vorgeschlagen hatte, hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen. Ich erinnere mich dabei noch gerne an die Schulausflüge und das warme, frische Brot aus dem Ofen. Also mal das Risiko eingehen und trotzdem dahin fahren. So weit weg war das von den Großeltern ja nicht. Erfreulicherweise sind die Eintrittspreise noch recht human. 7,- Euro für einen Erwachsenen und 2,50 Euro für Kinder von 6 – 16. Die Familientageskarte kostet 14,50.

Und schon gab es das erste zu bestaunen, einen Dampfmaschinenpflug. Ein riesiges Teil. Das man damit früher über die Felder ist, unvorstellbar.

Dampfmaschinenpflug

Frau Wirbelwind zog es aber weiter zu den Gebäuden aus den unterschiedlichsten Epochen. Die Mühle, die wir als erstes besichtigten zerstreute meine Befürchtungen, dass es der Lütten zu langweilig sein könnte. Sie hat sich alles erklären lassen, insbesondere, wenn die Oma erzählt hat, dass sie einiges auch noch kennt. Alles wurde bestaunt und begutachtet. Auf dem Rundweg, von dem wir ein paar Mal aus Versehen abgekommen ist, kann man das Museumsdorf bequem durchwandern und verpasst dabei auch kein Haus. Dabei werden die Häuser immer „moderner“.

MühleEinen kleinen Wermutstropfen gab es für uns aber schon. Früher wurde das frischgebackene Brot direkt an der Bäckerei verkauft und man bekam es noch richtig warm. Die Verkaufsstelle ist aber  nun einige Stationen weiter gezogen und das Brot nicht mehr warm. Und die Oma und ich waren uns einig, damals gab es nur Weiß- und Schwarzbrot. Heute ist die Auswahl etwas größer und das Steinofenbrot war auch sehr lecker und musste natürlich gleich probiert werden.

Und da so ein Tag ja auch hungrig macht, sind wir im Dorfkrug eingekehrt. Das ist kein Imbiss, das ist eine Gaststätte mit entsprechenden Preisen. Die Auswahl ist übersichtlich, aber ausreichend. Allerdings haben Vegetarier und Veganer eher schlechte Karten. Hier ist die Auswahl eher mau. Für Frau Wirbelwind fanden sich aber drei Kartoffelpuffer mit Apfelmus für 4,90 Euro und wir Erwachsenen haben uns die Bratwurst vom Bentheimer Schwein bestellt. Dazu gibt es Bratkartoffeln und Senfzwiebelkraut. Mit 10,90 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, aber sehr lecker. Anschließend ging es noch kurz auf den Spielplatz, der recht ordentlich ausgestattet ist.

Dorfkrugs BesteEntsprechend gestärkt haben wir uns dann wieder auf die Wanderung gemacht. Die Lütte stellte hin und wieder fest „Die Leute müssen aber reich gewesen sein.“ wenn wir an einem Hof eines Großbauern vorbeikamen. Insbesondere das Gutsherrenhaus hat sie beeindruck. Die Ausstellung im Innern allerdings weniger. Ich gebe zu, so interessant war sie auch nicht.

Zum Schluss hatte Frau Wirbelwind ihr ganz persönliches Fazit: Sie würde gerne so leben wie die Menschen früher. Und dass ihr die ärmlicheren Häuser sehr viel besser gefallen haben.
Wir haben gute vier Stunden dort verbracht, konnten Eier von freilaufenden Hühnern in den Häusern und Betten finden (mitnehmen haben wir uns nicht getraut). Oma konnte viel erzählen und erklären und die Lütte war wider Erwarten doch sehr interessiert und begeistert. Sie musste sich wirklich alles ansehen. In einigen Häusern riecht es auch noch so richtig alt, da hängt der Rauch noch in der Luft.

Insgesamt eignet sich das Museumsdorf für einen Familien-Tagesausflug. Wer sich die Kosten für den Dorfkrug sparen möchte, bringt sich halt selbst was mit. Es gibt immer wieder mal Bänke, wo man sich ausruhen und eine Kleinigkeit essen kann.

Und wer sich noch eine Erinnerung mitnehmen kann, wird natürlich auch im Shop fündig. Sei es das Jubiläumsbier, Schinkenspezialitäten, alte Rezeptbücher oder eben Tünnef.