Ausflugstipp: Hagenbeck und das neue Eismeer

Wir sind mal wieder zu Besuch bei Oma in Hamburg. Heute ging es zu Hagenbecks Tierpark, das neue Eismeer bestaunen. Oma hatte schließlich von den Nachbarn gehört, das solle so toll sein. Wir wollten sowieso hin.

Ich wußte, Hagenbeck ist teuer. Kein Vergleich zum Frankfurter Zoo.
Hagenbecks Tierpark ist aber auch riesig. Auch kein Vergleich zum Frankfurter Zoo. Dennoch: Für 3 Erwachsene plus Kind kamen wir nur dank einer Bonuskarte von Oma mit 70 Euro rein, sonst wären es 75,- gewesen. Wie soll sich eine normale Familie das leisten?

Frau Wirbelwind wollte direkt zum Eismeer. Zum Glück sind wir am Gazellenkamp rein, da kommt man ziemlich schnell dort an. Und was soll ich sagen? Wir waren beeindruckt. Ja, wir kennen die Sichtscheiben bei Unterwassergehegen, aber im Eismeer ist das noch mal ein ganz anderer Eindruck. Auch wieder: Kein Vergleich zum Frankfurter Zoo. Wir hatten Glück (oder liegt es am hohen Eintrittspreis?), dass trotz strahlendem Sonnenscheins und Ferien erstaunlich wenig los war. Somit konnten wir überall gucken. Zunächst sahen wir einen faul herumliegen Seelöwen.

Bei Walroßdame Neseyka und ihren Kegelrobben-Gesellschaftern kamen wir genau in dem Moment an, als eine Pflegerin zum Zwischenfüttern und Untersuchen bei ihnen eintrat. Und wir standen quasi direkt daneben.

Die Eisbären tigerten nur auf ihren Felsen hin und her, im Wasser konnten wir sie nicht sehen. Dafür aber die Seebären, Kegelrobben und auch wieder Neseyka, die gemütlich in typischer Rückenlage durch ihr Becken schwamm.


Das Eismeer ist riesig, man läuft unterirdisch da sehr viel durch Gänge. Teilweise sind die mit Bildern gestaltet, teilweise sind waren es aber auch nur einfach schwarze, „billig“ wirkende Wände. Ein unschöner Kontrast zum ansonsten auch optisch durchgeplanten Gelände. An einer Stelle ist eine Scheibe im Boden, wenn man Glück hat, kann man die Tiere unter sich durchschwimmen sehen. Wir hatten kein Glück. Einen Meter weiter das Gleiche über uns.

Wir sahen verschiedene Pinguine, bestaunten sie durch die Scheiben beim Schwimmen. Ach, sind die neugierig, meine Kamera hat sie sehr interessiert. Leider war der Lichteinfall von draußen ins Wasser jedoch so stark, dass ich nur Schattenbilder machen konnte.

Der Bereich der Königs- und Eselspinguine ist stark abgekühlt, da muß man nach der Hitze draußen schon die Zähne vom Klappern abhalten.

Plötzlich ist man mitten im Grünen. Mit begrünten Holzhütten am Rande. Wir sind bei den bezaubernden Papageitauchern angekommen. Diese haben mittlerweile eigene Bodyguards bekommen, weil sie so zutraulich sein sollen. Ihr Gehege mit Wellenstromanlage teilen sie sich mit Küstenseeschwalben, Prachteiderenten und anderen Vögeln. Wenn man zufällig nach oben blickt, entdeckt man, dass über dem ganzen ein Netz gespannt ist. Eine schöne grüne Anlage, mit Holzbrücke, bezaubernden Vögeln.

750 Meter lang soll der Weg durchs Eismeer sein. Wir haben auf jeden Fall viel Zeit dort zugebracht, am Ende hörten wir jede Menge begeisterte Besucher und auch immer wieder das Thema der Kosten. 20 Millionen soll es gekostet haben, plötzlich gibt es Verständnis für den Eintrittspreis (macht ihn aber auch nicht erschwinglicher). Wir halten im Restaurant, die Familie hat Hunger. Auch hier Preise, die nicht als Familienfreundlich durchgehen. Ich wußte schon, warum ich lieber Proviant mitgenommen hätte… Auch, wenn es nicht mein Geld war, was da über den Tisch ging.

Nachteil des Eismeeres: Es kostet Zeit und wenn man es am Anfang besucht, hat man schon so viel gesehen, dass für den Rest schon zu viel Energie verbraucht wurde. Auch die Eindrücke sind gerade für Kinder schon sehr beachtlich. Frau Wirbelwind war deutlich anzumerken, dass sie viel zu verarbeiten hatte. Auch ohne dass wir sämtliche Informationstafeln im Eismeer gelesen haben.

Wir entdeckten die Ponyreitstation. Ich rückte zwei Euro für eine Runde Ponyreiten aus, Frau Wirbelwind strahlte über das ganze Gesicht, entspannte sich sofort auf dem Ponyrücken und tankte innerhalb der wenigen Minuten neue Energie. 2 Euro für eine sehr kurze Runde am Rande des Parks fand ich ja happig, waren in dem Fall aber gut investiert.

Wir gingen weiter durch den riesigen Tierpark, nachfolgend ein paar Bilder.

Pampashase

Die Anzahl der verschiedenen Tierarten ist beachtlich, die Größe des Zoos auch. Letztlich muß ich sagen: Kann man nicht an einem Tag schaffen, man sollte sich vorher genau überlegen, welche Tiere man sehen will. Bei uns gab es zum Beispiel keine Vögel, wegen Erschöpfung auch keine Affen, den ehemaligen Haupteingang konnte ich Frau Wirbelwind auch nicht mehr zeigen. Einen zweiten Tag kann sich aber wohl kaum jemand leisten. Ich frage mich ja: Wenn die Preise nicht so happig wären, würden dann nicht viel mehr Leute (und viele auch öfter) Hagenbecks Tierpark besuchen? Frau Wirbelwind würde gerne noch mal hin, aber sorry, das ist zu teuer.

Schöner Nebeneffekt um diese Jahreszeit: Es gibt viel Nachwuchs. Leider kamen wir sowohl zu den Giraffen, als auch zu den Elefanten erst, als die Neugierde und die Begeisterung schon merklich am Ende waren und die Sehnsucht nach dem Ausgang letztlich die Oberhand gewann.