Neueste BeitrÀge

BeschĂ€ftigungsideen fĂŒr KiTa- und Schulausfall

Bunstifte, Origamis, Papiere, Schere, Lineal, Ausmalbild, Schatzkarte bunt durcheinander gewĂŒrfelt.

MĂ€rz 2020. Ein Virus verĂ€ndert die Welt. Sie steht an vielen Stellen still. Der sog. Coronavirus sorgt fĂŒr einschneidende VerĂ€nderungen im Alltag. Dazu gehören auch flĂ€chendeckende KiTa- und Schulschließungen. Die Welt ist aus den Fugen. Bekommen die Eltern die unerwartete Kinderbetreuung irgendwie mit der notwendigen Arbeit geregelt, bleibt das Problem, dass die Kinder voraussichtlich bis zu 5 Wochen zu Hause sind. Ohne Schule/ KiTa und auch ohne ihre anderen FreizeitaktivitĂ€ten. Denn auch Sportvereine, Musikschulen, Museen, Freizeiteinrichtungen aller Art mĂŒssen schließen. Am besten ist es ohnehin, man bleibt ganz zu Hause.

Wie soll man die Kinder nun einerseits beschĂ€ftigen, Langeweile, schlechte Laune und Frust auch nur ansatzweise in Grenzen halten? Noch dazu mĂŒssen die Schulkinder ja auch lernen. Die meisten Schulen versuchen zwar, den Kindern und Jugendlichen auf irgendwelchen Wegen Aufgaben zukommen zu lassen, dennoch bleibt viel Zeit, die zu Hause plötzlich gefĂŒllt werden muss.

Wir tragen hier Links zusammen, die helfen können. Links zum Lernen, Zeitvertreib, RÀtseln, Basteln und was uns sonst noch so begegnet. Wer weitere Ideen hat: Wir ergÀnzen gerne.

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Gelesen: Blink of Time

Cover von „Blink of Time“ vor einer Reihe BĂŒcher im Regal.
„Blink of Time“ Cover

Vorlesen ist hier altersbedingt inzwischen out. Krankheitsbedingt war es jetzt aber mal wieder soweit. Töchterchen kramte „Blink of Time – jagt Sarah Layken“ von Rainer Wekwerth aus dem BĂŒcherregal. Mit frisch 15 Jahren liegt sie voll im Zielgruppenalter, welches vom Verlag Arena mit „ab 14 Jahre“ angegeben ist.

Der Klappentext versprach ein interessantes Thema. Wer hat sich nicht schon mal gewĂŒnscht, Dinge rĂŒckgĂ€ngig machen zu können, bzw. noch eine Chance zu bekommen, sie nochmal erleben und dann alles besser machen zu können? So heißt es auf dem Klappentext: „Um das richtige Leben zu finden, um ihre Liebe wiederzutreffen, um ihren Bruder vor einem UnglĂŒck zu bewahren, muss Sarah Layken die gleiche Situation wieder und wieder durchleben. Sie kann sich immer wieder fĂŒr ein neues Leben entscheiden, aber sie kennt vorher niemals den Preis, den sie dafĂŒr bezahlen muss.“
Wer hier – wie wir – annimmt, dass es sich bei der gleichen Situation um einen immer wiederkehrenden Tag Ă  la „TĂ€glich grĂŒĂŸt das Murmeltier“ (die Älteren werden sich erinnern) handelt, der irrt.

Nein, bei Sarah Layken und Josh Stiller (schonmal versucht, den Namen flĂŒssig vorzulesen?) ist die Situation eine andere. Sie haben die Möglichkeit ihre aktuelle RealitĂ€t zu verlassen und in eine andere zu wechseln. Sie wissen nie, was sie erwartet und ohne Josh wĂ€re Sarah ziemlich verloren. Das ist durchaus auch eine spannende Idee, die viel Potential hat. Leider ist das Ganze in „Blink of Time“ an einigen Stellen nicht schlĂŒssig. Im Laufe der Geschichte ergeben sich einige Fragen und teilweise passt es auch nicht so richtig zusammen. Ganz abgesehen davon, dass Sarah gleich am Anfang in zwei haarstrĂ€ubende – allerdings durchaus auch spannende – RealitĂ€ten gerĂ€t.

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Tiere sind keine Geschenke!

Eine graue Katze putzt sich. Um sie herum sind getrocknete Blumen.
[Diesen Text habe ich 2012 schon bei netleben.de veröffentlicht. Ich möchte ihn aber endlich auch hierher in die Sichtbarkeit holen. Das Thema ist alle Jahre wieder aktuell.]

Ich habe eben wirklich zufÀllig etwas wiedergefunden, an das ich in den letzten Tagen oft gedacht habe. Meine Deutsch-Rede aus dem Jahre 1986 zum Thema Tiere als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.

Es war kurz vor Weihnachten und als mein Kurs dazu verdonnert wurde, Reden zu schreiben und vor der versammelten Mannschaft vorzutragen, gab es einfach kein anderes Thema, welches mir in den Sinn kam. Weil es immer noch so passend ist, im folgenden der original Wortlaut (damals selbstverstÀndlich noch in Schönschrift mit der Hand geschrieben)

Liebe Eltern,
liebe Tierfreunde,
liebe Zuhörer!

Es geht wieder einmal auf Weihnachten zu, draußen wird es kalt, die Tage werden kĂŒrzer. Vielleicht gibt es dieses Jahr wieder weiße Weihnachten. Diese Jahreszeit hat doch immer wieder etwas Besonderes. Vor allen Dingen fĂŒr die Kinder ist Weihnachten immer wieder spannend, jedes Jahr sind sie auf’s Neue aufgeregt. Meist ist die Vorfreude groß. Angefangen mit dem Adventskalender, dann kommen die Adventssonntage, den Kindern wird ganz deutlich, wie der Heilige Abend Tag fĂŒr Tag nĂ€her rĂŒckt. Schließlich steht der Tannenbaum festlich geschmĂŒckt im Zimmer. Und plötzlich ist es soweit! Alles wird feierlich, bei vielen wird gesungen, oder es werden Gedichte aufgesagt. FĂŒr sehr viele der Kinder liegt das Besondere an Weihnachten in den Geschenken, die sie unter dem Tannenbaum erwarten. Schon lange vorher haben sie den Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben. NatĂŒrlich hoffen sie alle, daß ihre WĂŒnsche erfĂŒllt werden. Und welche Eltern möchten, als Weihnachtsmann verkleidet, ihren Kindern diese WĂŒnsche nicht erfĂŒllen?

Nun kommt der entscheidende Punkt, meine große Bitte an sie alle, die diese Wunschzettel in den HĂ€nden halten und eine Auswahl ĂŒber die Geschenke treffen. Sehr, sehr oft finden sich auf diesen Wunschzetteln auch Tiere. Lebende Tiere! Weiterlesen

Es ist so ruhig geworden hier

Eine Nahaufnahme unterschiedlicher Muscheln am Strand.

Im letzten Jahr hat sich hier quasi nichts getan. Immer mal wieder bei Facebook oder Twitter, aber im Blog direkt ist es still geworden. Das hat unterschiedlichste GrĂŒnde. Allem voran einen: Das Kind ist mittlerweile Teenie. Die Zeiten des Vorlesens sind vorbei. Die gemeinsame Zeit fĂŒr Spiele und AusflĂŒge wird schon schul- und sportbedingt immer weniger. Sie selbst hat zwar zu BĂŒchern viel zu sagen, aber keine Zeit, das aufzuschreiben. In der Zeit kann sie ja schon wieder mit dem nĂ€chsten Buch anfangen. Ich finde, das ist nicht die schlechteste PrioritĂ€t :-)

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Hörbuch-Junkie

Eine Reihe von Hörbuch-CDs

Keine Zeit zum Lesen, keine Ruhe zum Lesen. So war es bei mir jetzt eine lange Zeit. Gleichzeitig brauchte ich aber auch etwas, was meinen Kopf ablenkte, oder was den LĂ€rm von außen ĂŒbertönte. Manchmal auch den inneren LĂ€rm. So wurde ich zum Hörbuch-Junkie. In Zeiten von Audible, Spotify, Apple Music und Co. ist es erschreckend einfach und billig ein Hörbuch nach dem anderen zu „verschlingen“. Bei mir lĂ€uft es dann ĂŒber Audible und Apple Music. Vor allem bei letzteren hört da auch immer ein StĂŒck schlechtes Gewissen mit. Das gilt aber nicht nur fĂŒr HörbĂŒcher, sondern fĂŒr das gesamte Streaming-Angebot. Das aber ist ein anderes Grundsatzthema.

Ich habe in dieser Zeit einiges fĂŒr mich festgestellt. Vor allem, dass ich bei weitem nicht jedes Buch als Hörbuch hören möchte. Das geht nur mit bestimmten Inhalten. Krimis, Thriller, leichte Kost. Sobald es mir wirklich auf den Inhalt ankommt, die Handlung komplexer ist, oder auch einfach ein Buch, welches mir wirklich wichtig ist, dann nehme ich es nicht als Hörbuch. „Die Geschichte der Bienen“ oder auch Haruki Murakami, um nur zwei Beispiele zu nennen, gehen als HörbĂŒcher fĂŒr mich gar nicht.  Ausnahme: Auf einer langen Autofahrt, auf der ich lange und so gesehen konzentriert zuhören kann, gibt es auch HörbĂŒcher mit etwas mehr „Anspruch“.

Noch ein Grund fĂŒr’s „selber lesen“: Ein Buch, welches ich selbst lese, habe ich fĂŒr mich. Es ist still, die GerĂ€usche, die Welt, die entsteht nur in meinem Kopf. Durch Buchstaben, die zu Worten werden. Ein Hörbuch ist immer laut, mit Kopfhörern nur in meinen Ohren, ohne auch im Raum um mich rum. Die Lesung bestimmt viel von dem, wie der Inhalt auf mich wirkt. Es ist viel weniger intim. Und einige BĂŒcher möchte ich nur so lesen, wie sie sich in mir allein entwickeln. Wenn ich sie lese, gehören sie in dem Moment nur mir. Beim Hören muss ich sie mindestens mit dem/ der Sprecher*in teilen und mir viel von ihr oder ihm vorgeben lassen. Tempo, Betonung, Stimmung.

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Gelesen: Ein komischer Vogel

Cover „Ein komischer Vogel“ vor einem BĂŒcherregal

Cover: „Ein komischer Vogel - Es ist schön, etwas anders zu sein“Was fĂŒr ein bezauberndes Buch! Ich habe mich in „Ein komischer Vogel – Es ist schön etwas anders zu sein“ im wahrsten Sinne des Wortes auf den ersten Blick verliebt. Es war auf der Frankfurter Buchmesse, Töchterchen stöberte sich durch die JugendbĂŒcher am Stand von Ueberreuter. Zu Ueberreuter gehört auch der Verlag Annette Betz, in welchem dieses Kinderbuch fĂŒr 4-6jĂ€hrige erschienen ist. Ins Auge fiel es mir beim Umdrehen, durch das Cover von JoĂ«lle Tourlonias. Sie schafft es mit ihren Illustrationen immer, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Mit ihrem so eigenen, lebendigen und kindgerechten Stil hat sie schon beim ersten Buch, welches ich von ihr las (Alma, ganz klein) mein Herz erobert. 

Vom Autor Michael Engler hatte ich noch nichts gelesen, aber ich hatte ausreichend Zeit, diese LĂŒcke direkt zu schließen. BĂŒcher fĂŒr Kindergartenkinder haben von Natur aus weniger Text, Töchterchen war beschĂ€ftigt, ich war glĂŒcklich. Vorsichtig nahm ich das Buch von seinem Standplatz, betrachtete den kleinen roten Drachen, der da so sĂŒĂŸ auf dem Waldboden sitzt. Die Botschaft des Buches steht eindeutig im Untertitel: Anders zu sein ist nichts schlechtes, es ist sogar gut. 

Ich schlug das Buch auf und las. Frau Amsel findet in ihrem Nest ein fremdes Ei. Keiner hat gesehen, wie es dahin kam. Herr Fuchs vermutet, dass es ein Kuckucksei ist. Frau Amsel brĂŒtet es mit ihren eigenen aus, das macht man ja so, auf ein Ei mehr kommt es nicht an. Heraus kommt aber kein Kuckuck, sondern ein kleiner Drache, der Frau Amsels Herz und ihre Bedenken mit einem simplen: „Mama?“ dahinschmelzen lĂ€ĂŸt. Sie zieht ihn mit groß, obwohl er so vollkommen anders ist. Es ist ihr egal, dass er das ist. Es ist ihr Kind, sie hat das Ei ausgebrĂŒtet. NatĂŒrlich wird der Drache nicht von allen Waldtieren so bedingungslos aufgenommen, wie von Frau Amsel. Aber auch sie lernen, dass sein Anderssein Vorteile hat. Im Winter zum Beispiel, als sie alle frieren. Da sind seine Talente fĂŒr alle sehr hilfreich. Der kleine Drache, der eigentlich gar nicht in den Wald „gehört“, der so anders ist, der so vieles nicht kann, dieser kleine Drache kann dafĂŒr anderes, was ihn besonders macht, was ihn stark macht. Am Ende wissen alle: Anders zu sein ist schön. FĂŒr alle. 

Michael Engler findet fĂŒr diese Geschichte Worte, die jedes Kind versteht. Er packt diese so wichtige aber im Alltag dennoch keineswegs selbstverstĂ€ndliche Botschaft in einfache, kindgerechte SĂ€tze und ich fragte mich, wie in so kurzen SĂ€tzen so viel Ausdruck untergebracht werden kann. All die Liebe, die Frau Amsel fĂŒr ihren kleinen Drachen empfindet, der RĂŒckhalt, den er von ihr bekommt, das wird mit wenigen Worten direkt ins Herz der kleinen und großen Leser geschrieben. Diese so wichtige Botschaft, dass es gut ist, wenn nicht alle gleich sind, auch wenn manche noch etwas mehr anders sind als andere, diese Botschaft kommt ganz unaufdringlich, ganz nebenbei sehr deutlich an. Ohne ansatzweise zum Beispiel den Trick einer Belehrung von Frau Amsel an die anderen Waldtiere zu benötigen. Es ist einfach so, dass der Drache andere StĂ€rken und Talente hat, als seine Vogel-Geschwister. Geliebt wird er so, wie er ist. 

JoĂ«lle Tourlonias ganzseitige Illustrationen tragen auf bezaubernde Weise zur Wirkung von „Ein komischer Vogel“ bei. Was sich nicht alles im Gesicht  und in der Haltung dieses kleinen roten Drachen widerspiegelt! Wunderbar. 

Fazit:

Steht schon am Anfang: Ich bin verliebt in dieses Buch. Es ist auf meiner heimlichen Liste der BĂŒcher gelandet, bei denen ich bedaure, dass meine Tochter aus dem Zielgruppenalter raus ist, weil ich es so gerne vorlesen wĂŒrde. Weil es ein so schönes, liebevolles Buch ist. Und wichtig ist sein Inhalt auch noch. Sicher können sich viele Kinder mit dem kleinen Drachen identifizieren. Ja, in diesem kurzen Buch, in diesem wenigen Text wird sehr viel mehr gesagt, als die Zahl der Worte vermuten lĂ€ĂŸt. 

Cover: „Ein komischer Vogel - Es ist schön, etwas anders zu sein“Michael Engler, JoĂ«lle Tourlonias:
Ein komischer Vogel – Es ist schön, etwas anders zu sein. 

Verlag Annette Betz
ISBN: 978-3-219-11763-9
32 Seiten, 14,95€
empfohlenes Alter: ab 4 Jahren

[Bei diesem Beitrag handelt es sich um freiwillige, unbezahlte Werbung.]

Stippvisite: Frankfurter Buchmesse 2018

Eintrittskarten und Visitenkarte vor Springbrunnen am Agora-Fluß

Unser Buchmesse-Versuch lief dieses Jahr nicht so ganz nach Plan. Was schon seltsam ist, weil wir ja ohne Plan hinfuhren. Aber hinfahren, umgucken und bleiben ist dann doch schon ein GrundgerĂŒst. Außerdem hatte ich Last-Minute noch das eine oder andere entdeckt, wo ich hinwollte. Kai Meyer im Lesezelt zum Beispiel. Die Selfpublishing-Area. Mojoreads. Doch es kam ein wenig anders. 

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