Spieletest: Schau genau

Schau genau von Wehrfritz ist ein Spiel, welches einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ich kann mich heute noch daran erinnern, dass ich es im Kindergarten gespielt habe und das ist nun wirklich einige Jahrzehnte her. Ein Klassiker also.  Ich weiß noch, dass ich mich stundenlang alleine damit beschäftigen konnte und alleine der Anblick der inzwischen durchaus veränderten Packung die Erinnerung an Details wieder erwachen ließ.

Ganz klar: Schau genau mußte auch bei uns zu Hause Einzug halten und sei es nur aus nostalgischen Gründen. Nein, für Frau Wirbelwind ist etwas Konzentration auch mal ganz gut. Zumal sie sehr genau beobachten kann und auch gerne tüftelt. Denn letztendlich ist es das, worum es bei Schau genau geht: Hingucken, Details betrachten und mit Konzentration bei der Sache sein. Der Name ist hier Programm.

“Schau genau” ist kein Familienspiel, kein Brettspiel, kein Einfach-mal-so-Spiel. Es erfordert Geduld. Das Kind kann es auch alleine spielen, unsere Tochter bevorzugt jedoch unsere Gesellschaft und gegebenenfalls Mithilfe.

Das Spielprinzipi ist einfach. Auf sechs verschiedenen Papptafeln sind jeweils 12 Motive abgebildet, die auf den ersten Blick gleich aussehen. Sieht man jedoch genauer hin, stellt man fest, dass sich alle Bilder in kleinen Details unterscheiden. Bei den Schneemännern unterscheiden sich nicht nur die Hand in der der Stock gehalten wird, sondern auch durch die Richtung in die der Griff des Stocks zeigt oder ob der Hut nach rechts oder links kippt. Nicht zu vergessen die Nase, die ist auch variabel. Zu allen Bildern gibt es passende Kärtchen, die man dann auf das richtige Motiv legen soll. Am weißen Rand der jeweiligen Kärtchen sind kleine schwarze Balken, ebenfalls an unterschiedlichen Positionen. Sind alle Karten verteilt und alle Bildpaare gefunden, nimmt man sich die beiligende Folie und legt sie anhand eines kleinen Paßpunktes auf die Lösung. Schon sieht man, ob alles richtig ist. Denn auch auf der Folie sind die kleinen schwarzen Balken abgedruckt. Paasen alle Balken auf die der aufgelegten Karten, hat man genau beobachtet und alles richtig gemacht. Eine einfache Selbstkontrolle, die eigentlich jedes Kind, welches “Schau genau” alleine spielen kann, auch alleine durchführen kann.

Ab 3 ist für das Spiel angegeben, ich denke aber, dass ein dreijähriges Kind zumindest mit einer kompletten Lösung schon rein durch die Dauer der nötigen Konzentration überfordert ist, auch wenn es in der Lage ist, die Unterschiede zu finden. Für fünfjährige Kinder sollte es aber kein Problem sein, auch mehrere Tafeln durchzuspielen. Das Erfolgserlebnis, wenn am Ende alles richtig ist, ist in jedem Fall ein Grund zur Freude. Irgendwann setzen sich die Kinder dann auch hin, und spielen “Schau genau” ganz für sich. Natürlich können sich die Kinder auch im Team an die Lösung machen, oder bis zu sechs Kinder beschäftigen sich mit den verschiedenen Tafeln. Da läßt sich doch auch um die Wette hingucken. Wer findet seine Paare am Schnellsten? Allerdings verleitet das natürlich auch dazu, nicht genau hinzusehen.

Fazit: Ein tolles Spiel zum Konzentrations- und Ausdauertraining und zum Erkennen von Details und ihren Unterschieden. Allein die Tatsache, dass es das Spiel seit mindestens 35 Jahren gibt, spricht für seine Qualität. Auch Erwachsene können sich hier hin und wieder noch mit schulen. Im Wettbewerb mit dem Kind hat oft der Erwachsene die schlechteren Karten. Die Kinder können mit dem Spiel lernen, dass sich Ausdauer bezahlt macht und haben dirch die Selbstkontrolle schnell ihre Erfolge im Blick.

“Schau genau” von Wehrfritz gibt es zum Beispiel bei Jako-o für 19,95 Euro.