Kategorie: Kinderleben

Brummbärgeschichten: Randbemerkung

Ich möchte nur kurz etwas einwerfen: Nicht, dass Ihr glaubt, ich erzähle jetzt nur von der Vergangenheit, oh nein. Dazu geht es viel zu turbulent zu, in meinem Kuschelbärenleben. Glaubt Ihr nicht? So ein alter Brummbär sitzt doch den ganzen Tag nur dumm rum und tut nichts? Ach, ihr Menschen, ihr habt doch keine Ahnung. Wir Kuscheltiere haben doch auch ein Leben. Ja, werden die Erwachsenen jetzt sagen. In der Fantasie der Kinder. Wissen wir doch. Erinnert Ihr Euch noch daran, als ihr Kinder wart? Wie ihr mit uns Kuscheltieren gespielt habt? Habt Ihr wirklich geglaubt, dass wir nur durch Euch leben? Ernsthaft? Fragt mal Eure Kinder.

Brummbärgeschichten: Unser Kennenlernen

Es ist viele Jahre her, da bekam mein großes Mädchen mich von seinem Opa geschenkt. Ich glaube, es war zu ihrem achten Geburtstag. Ganz stolz brachte er mich zu meiner neuen Familie. Er hat meinem Mädchen gerne Kuscheltiere geschenkt. Ich war nicht der Erste. Das freute mich, so war ich sicher nicht alleine. Was mir aber Angst machte, waren die Blicke der Eltern. Sie waren entsetzt über meine Größe. Nein, sie sahen nicht mein liebes Gesicht und überhaupt sehen Erwachsene ja nur selten die wahren Werte von uns Kuscheltieren.

Brummbär zum Geburtstag

Ich muß zugeben, ich war fast so groß wie mein Mädchen. Nicht nur das, sie war ein ganz zierliches Kind und ich war viel breiter als sie. Auch sie hatte am Anfang ein wenig Angst vor mir, weil ich so groß war. Aber ich habe sie freundlich angelächelt und all meinen Bärencharme an sie verschenkt. Ach, ich war ja selbst noch so unerfahren. So ein eigenes Kind zum Beschützen hatte ich doch noch nie. Und nun stand ich vor einem Kind, bei dem ich einziehen sollte. Auf das ich aufpassen sollte. Das heißt, ich wußte ja gar nicht, ob ich auf sie aufpassen sollte, ob sie mich überhaupt wollte. Ob sie mir ihr Vertrauen schenken würde. Aber ich wollte es so gerne, es war mein Herzenswunsch.

Sie hat ihn gehört, meinen Wunsch. Sie nahm mich auf ihre Schultern und lief mit mir die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Sie schloß mich in ihr Herz und da wohne ich bis heute.

Ihren ganzen Geburtstag verbrachte ich an ihrer Seite. Es war ein wunderschöner Tag. Niemals hätte ich mir vorstellen können, wie es sich anfühlt, wenn ein glückliches Kind seine Freude mit einem teilt. Wie wunderbar es ist, geknuddelt und halb zerquetscht zu werden. Dieses unendliche Vertrauen, welches so eine kleine Kinderseele uns Kuscheltieren entgegenbringen kann. Nie werde ich diesen ersten Tag bei meinem Mädchen vergessen, ich halte ihn ganz fest in meiner Erinnerung.

Brummbärgeschichten – Aus dem Leben eines Kuschelbären

Der alte BrummbärGestatten? Ich bin der alte Brummbär. Nein, das ist nicht mein richtiger Name, inzwischen werde ich aber oft so genannt. Viel öfter, als bei meinem richtigen Namen, der heutzutage vielleicht etwas mißverständlich klingt. Für manche. Damals, vor fast 40 Jahren, als ich zu meiner Familie kam, war der Name noch ein ganz normaler Kuschelbärenname, aber jetzt? Außerdem klingt „alter Brummbär“ viel liebevoller für mich großen, alten Kuschelbären.

Ich beschütze jetzt schon die zweite Generation in meiner Familie, zusammen mit meiner Freundin, der weißen Kuschelkatze Mohrle. Im Vergleich zu ihr sehe ich übrigens noch total jung und frisch aus. Mir fehlt nur die Nase. Mohrle sagt immer: „Mir sieht man eben an, wie sehr ich über viele Jahre geliebt wurde.“ Ja, da hat sie wohl recht.

Wenn man so lange in einer Familie wohnt, dann hat man viel zu erzählen. Ich habe schon ganz schön viel miterlebt, auch wenn ich öfter mal nicht mitdurfte. Die Erwachsenen meinen immer, ich sei zu groß. So saß ich dann auch einige Jahre von meinem Kind verlassen in ihrer Wohnung auf dem Dachboden. Sie war selbst erwachsen geworden. Ich war ein wenig traurig und fühlte mich einsam, obwohl noch andere Kuscheltiere bei mir waren. Aber ich schweife ab. Ich fange ja mittendrin an.

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Ausflugstipp: Waldschwimmbad Rüsselsheim

Rettungsring_WaldseeIn Hessen haben die Sommerferien begonnen. Zeit für ein paar Ausflugstipps hier im Blog.
Was uns Norddeutschen hier an unserem Wohnort besonders fehlt, ist Wasser. Hier gibt es nicht mal einen Tümpel. Nur eingezäunte Angelteiche.
Heute habe ich mich aufgemacht zu einem Ausflug ins Waldschwimmbad Rüsselsheim. Gut 40km von uns entfernt, aber was nützt es? Freibad will ich nicht, Rettbergsau (Rhein) auch nicht, ich will einen See. Wenn ich schon kein Meer haben kann.

Der Waldsee in Rüsselsheim ist nicht frei zugänglich (ich bin da aus Hamburg immer noch verwöhnt). Aber die Eintrittspreise sind bezahlbar: 2,70 € für einen Erwachsenen, Jugendliche 1,35 €. Ob Kinder als Jugendliche durchgehen und ab welchem Alter, habe ich heute nicht herausgefunden, ich war alleine da.
Es gibt zwar einen Parkplatz, aber bis zu dem bin ich nicht durchgekommen. Im Umkreis habe ich jedoch problemlos einen Platz gefunden, ganz ohne die armen Anwohner zuzuparken wie so viele andere es getan haben. Ja, ein paar hundert Meter Fußweg mußte ich dafür in Kauf nehmen.
Ein wenig Schlange stehen, ich kam erst nachmittags am See an. Drinnen war ich überrascht, dass noch einiges an Liegefläche frei war. Direkt neben dem Eingang gibt es einen Kiosk, man bekommt Eis oder auch Pommes (keine Ahnung zu welchen Preisen). Ein paar Meter weiter gibt es noch Crêpes.
Links vom Eingang kann man Liegen leihen, es gibt Duschen, Umkleiden und Toiletten. Das alles läßt sich schnell überblicken. Auch dass unterhalb des Kiosks der aufgeschüttete Sandstrandabschnitt beginnt, sieht und hört man schnell. Hier tummeln sich natürlich die Familien mit Kindern unterschiedlichsten Alters. Denn hier ist auch der einzige Seeabschnitt, an welchem man langsam ins Wasser kommt. Ziemlich flach abfallend, also kinderfreundlich. Auf den anderen Seeseiten gibt es immer wieder Leitern in den See.

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Abenteuer: Meerschweincheneinfangaktion

Wenn ich zu Hause bin, sitze ich zum Schulschluß gerne am Fenster und gucke, wie Töchterchen mit ihren Freundinnen in den Hort geht. Meist sehe ich dann einfach nur, wie die Kinder nacheinander nach Hause eilen oder trödeln. Lachen, sich streiten oder was auch immer. Heute gab es aber Action pur. Im optimalen Blickfeld für mich.

Die Mädels kommen zu viert den Weg hoch. Ein Junge mit einer kleinen Tiertransportbox kommt ihnen entgegen. Sie treffen aufeinander. Der Junge greift an die Tür der Transportbox.„Der wird doch jetzt nicht…“, denke ich. Doch. Er wird. Und schneller als die Kinder gucken und reagieren können, erkennt das Meerschweinchen seine Chance, springt aus der Box und flüchtet. Zum Glück nicht auf die Straße sondern unter dem Tor durch in den Hof des nächsten Hauses. Aufgeregtes Gekreische, hilflose Blicke. Was tun? Können sie einfach so auf den fremden Hof, der noch dazu eingezäunt ist? Tochter ergreift die Initiative. Ranzen vom Rücken, auf den Fußweg fallen lassen. Entschlossen macht sie die Tür auf. Schließlich kennt sie die Nachbarn gut und außerdem war ja eindeutig Gefahr im Verzug.

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Gedanken: Kinderfotos im Netz

Nebenan im NetLeben habe ich mich mit der Frage nach Kinderfotos im Internet auseinandergesetzt. Ich finde: Bevor man Fotos seines Kindes online stellt, sollte man über einiges nachgedacht haben. Und wie in den Kommentaren nochmal zu lesen ist: Man muß sich auch Gedanken über die AGB des Anbieters machen, auf dessen Plattform man die Fotos veröffentlicht. Das gilt besonders für Facebook.

Für uns gilt: Fotos unserer Tochter veröffentlichen wir wenn überhaupt nur, ohne dass man ihr Gesicht erkennt. Soviel Respekt hat sie (abseits der rechtlichen Lage) verdient.

Wir haben ein Bücher-Kind

Bücherhaufen Frau Wirbelwind liebt Bücher. Vor allem solche, die wir ihr vorlesen. Mit dem Selber-Lesen hat sie es noch nicht so. Leider. Aber ich gehe davon aus, dass sich das noch ändert…

Irgendwann, als sie ca. 5 Jahre alt war, mußte eine Regelung für den Bücherkonsum her. Bücher ausleihen kam für sie nicht in Frage, sie konnte sich nicht wieder trennen (das hat sich zum Glück inzwischen geändert).
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Artgerechte Freilandhaltung

Artgerechte Freilandhaltung kennt man ja im Allgemeinen mehr aus der Tierhaltung. Aber irgendwie trifft das auch immer mehr auf Kinder zu. Ich twitterte vorhin so:

Frau Wirbelwind war gestern nämlich ganz viel draußen. Vormittags Schulausflug in die Fasanerie, mittags im Hort im Garten im Matsch, Nachmittags dann Voltigieren. Letzteres in der Reithalle, aber dafür mit ganz viel Sand, Staub und Dreck. Sie war glücklich. Rundum. Aktiv draußen ist es irgendwie doch am Schönsten, auch wenn sie es niemals zugeben würde. Mittlerweile geht es ja schon bei den Kindern los, das ständige Rumsitzen. Stundenlang in der Schule, dann Hausaufgaben, hinterher an den Computer (das trifft uns zum Glück noch nicht so).

Ich bin froh, dass meine Tochter in einer „Tageseinrichtung für Kinder“ untergebracht ist, in welcher man Wert auf eben die von mir erwähnte artgerechte Freilandhaltung legt. Da geht man auch im Regen mit den Kindergartenkindern spazieren. Da dürfen die Hortkinder auch im Regen in den Garten, wenn es ihnen Spaß macht. Die Kinder dürfen im Matsch spielen. Matschbekleidung an den Haken ist Pflicht. Auch das ist ja nicht mehr selbstverständlich. und tatsächlich gibt es immer wieder Eltern, die entsetzt sind, wenn sie ihre glücklichen Kinder sehen. Das strahlende Gesicht nehmen sie dann gar nicht wahr, sie sehen nur den Dreck an den Klamotten und fangen an zu meckern. Erstmal mit dem Kind: „Wie siehst du denn aus???“, dann mit den Erziehern: „Wie können Sie die denn bei dem Wetter rauslassen? Das gute Zeug!“ Dabei scheint die Sonne, nur ist es noch ein wenig matschig draußen. Tja, hätten sie dem Kind mal die geforderte Matschkleidung mitgegeben. Soll das Kind alleine drinnen sitzen? Wer sein Kind mit teuren Designer-Klamotten in die KiTa schickt ist selber Schuld. Finde ich.

Diese Gedanken gingen mir heute morgen durch den Kopf, als ich die total verdreckte Dusche von gestern schrubbte. Zum Glück habe ich eine Waschmaschine, die halbwegs den Dreck aus den Klamotten wieder rausbekommt. Nein, es macht mir keinen Spaß, den durchs ganze Haus verteilten Sand zusammenzufegen, den Holunder aus den verwuselten Haaren zu klauben, auch Zeckensuche zu gehen, den Wäschekorb anzugucken. Trotzdem muß ich lächeln. Weil ich das nur machen muß weil mein Kind einen tollen Tag hatte und glücklich ist.