Kategorie: Bücher

Isabel Bogdan: Sachen machen

Sachen machen.  So heißt ein Buch von Isabel Bogdan. Wer wollte nicht schon mal Dinge ausprobieren, hat sich aber nicht getraut? Isabel Bogdan hat aber genau das gemacht. Nämlich Sachen. Zum Beispiel Yoga. Oder Floating. Oder Segway. Keine richtig fiesen Sachen, aber doch nichts alltägliches. So weit, so gut. Da schreibt also jemand über irgendwelche Dinge, die er/sie gemacht hat. Klingt zunächst einmal mäßig spannend.

Warum ich das Buch trotzdem gelesen habe? Zunächst einmal, weil ich es bei einem Preisausschreiben gewonnen habe und zweitens brauchte ich eh gerade was zum Lesen und hatte nichts aktuelles im Haus.

Nun kann man seine Erlebnisse einfach sachlich berichten und darüber schreiben. Oder man macht es wie Isabel Bogdan. Man schreibt frei Schnauze. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, sie schreibt ihre Gefühle, Empfindungen genau während des Erlebnisses. Ud genau das macht das Buch so interessant. Also. So. Richtig. Wenn Frau Bogdan zum Beispiel Yoga beschreibt, wie sie Arme-hoch-Finger-über-den-Kopf-verschränken muss. Ja, die letzten Schreibweisen waren bewusst so gewählt. So schreibt sie auch. Das ist aber nicht mal störend. Man liest es, wie es gesprochen würde. BAM! Apropos BAM. Böser alter Mann. Der Stadion-Besuch bei einem Spiel des FC St. Pauli. Schön. Man liest das Fieber richtig raus, die Begeisterung. Toll!

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Usch Luhn: Nele und die neue Klasse

Es dauerte ein wenig, bis Töchterchen sich für „Nele und die neue Klasse“ von Usch Luhn begeistern konnte. Schließlich ist Nele keine Fee, sondern ein ganz normales Mädchen. Das allerdings auf eine Burg zieht.

Mich reizte die Inhaltsangabe, deswegen habe ich es gekauft. Auch dass am Ende noch ein Anhang mit Neles Tagebuch und weitere Ergänzungen zum Buch sind, fand ich gut. Beim ersten Vorlesen war die Resonanz verhalten. Beim zweiten Mal jedoch fing Madame an, sich für Nele und ihr Leben zu interessieren. Gerade Plemplem der verrückte Papagei hat es ihr angetan. Da muß ich manchmal doch bremsend eingreifen, wenn sie nur noch “Plemplem, Plemplem, total plemplem” kreischt.
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Gelesen: Hortense Ullrich – Filippa Funkelfee

Filippa Funkelfee - Zauberalarm im KlassenzimmerEines Morgens wird Frieda von einer Fee geweckt. Der Traum von so ziemlich jedem kleinen Mädchen. Eine zauberhafte Fee für traumhafte Abenteuer. Zaubern. Heimlichkeiten. Denkt man. Wünschen Mädchen sich. Mit Friedas „Gast“ sieht dieser Mädchen-Traum aber ein wenig anders aus. Ein wenig? Vollkommen!

Filippa, so heißt die kleine Fee, weckt Frieda nicht etwa sanft und freundlich. Nein, sie beißt Frieda in die Nase und beschimpft sie. Frieda braucht eine ganze Weile, um zu begreifen, dass sie es mit einer Fee zu tun hat. Zunächst überlegt sie noch, ob ihre rege Fantasie ihr einen Streich spielt. Außerdem: Filippa ist weder nett, noch trägt sie ein „typisches“ Feenkleid, noch kann sie wirklich zaubern.

Filippa hat ein unverschämtes Benehmen, ist frech, unhöflich, vorlaut… Zaubern kann sie nur mit Hilfe von Zauberkieseln. Dumm nur, dass sie die alle verbraucht hat und damit auch das Feenreich in ernsthafte Gefahr gebracht hat. Denn Santos, der Feuersalamander ist zurück. Nun muß die freche Fee neues Feengold beschaffen und mit ihrem letzten Zauberkiesel wünscht sie sich dahin, wo sie neues Feengold finden kann. Deswegen landet sie bei Frieda, die von Filippa erstmal zusammengeschnauzt wird, weil sie „es“ nicht rausrückt. Frieda hat natürlich keine Ahnung, wovon Filippa spricht, es bleibt ihr aber nichts anderes übrig, als ihrem ungebetenen Gast bei der Suche zu helfen. Filippa verfolgt sie bis in die Schule.
Was die Lage nicht gerade einfacher macht, ist die Tatsache, dass nur Frieda die kleine Fee sehen und hören kann. Das führt natürlich zu allerlei Verwicklungen und selbst Friedas Stiefvater Hubert, der unendlich geduldige Kinderpsychologe, fängt an sich Sorgen zu machen, als Frieda mit ihrer leeren Hand spricht. Mit im Spiel ist schließlich auch Jacob, Friedas Stiefbruder, den Frieda stets Holzkopf nennt. Die beiden Zwangs-Geschwister gehen zwar in eine Klasse und müssen bald auch zusammen wohnen, können sich aber rein gar nicht leiden. Dennoch halten sie im Notfall zusammen. Das muß man mit einer Fee wie Filippa aber auch…

Filippa Funkelfee: Zauberalarm im Klassenzimmer von Hortense Ullrich wurde uns in unserer örtlichen Buchhandlung empfohlen und Frau Wirbelwind nahm es sofort mit. Einen Tag später fand sie einen Grund, mich auch noch zum Kauf von Teil 2 Reise ins Drachenland zu überreden. Teil 1 war nämlich schnell durchgelesen. Wir haben herzhaft gelacht, Kind und Mama, haben gemeinsam über Filippas unmögliches Benehmen den Kopf geschüttelt und waren einfach nur begeistert von dieser so ganz untypischen Fee.  Weiterlesen

Elizabeth Lindsay: Feenschule Zauberinsel

Diese Buchreihe war für uns eher Zufallsfund. Für kurze Zeit lag Band 1 – „Lila und das Einhorn“ auf einem Ausstellungstisch in der Buchhandlung. Ich habe nicht den Eindruck, dass Schneider-Bücher heutzutage heute noch zu den stark geförderten Verlagen bei den großen (meinungsmachenden) Buchhändlern gehören.

Da Frau Wirbelwind Feen und Einhörner liebt, sah ich mir das kleine Hardcover-Büchlein näher an. Und wurde prompt nostalgisch. Rein optisch ist ein Schneider-Buch immer noch so, wie es in meiner Kindheit war. Keine reinweißen Seiten, Federzeichnungen als Illustrationen. Ich schnappte mir Frau Wirbelwind zum Test-Vorlesen. Ja. Test-Vorlesen. Ich hätte auch direkt im Buchladen das ganze Buch durchlesen können, wenn es nach ihr gegangen wäre. Ich gebe zu: Auch ich hätte direkt weiterlesen können. Natürlich nahmen wir „Lila“ mit.

Keine Frage: Zu Hause mußte ich gleich wieder vorlesen. Lila Fliederblüte lebt im Palast der Feenkönige. Sie wurde von der Küchenfee Cookie groß gezogen. Wo genau sie herkommt, wird in allen sechs Bänden nicht aufgelöst. Lilas größter Wunsch ist es, zur Feenschule Zauberinsel gehen zu dürfen. Sie lernt fleißig für die Aufnahmeprüfung. Ganz im Gegensatz zu Prinzessin Melissa, die in erster Linie überheblich, aber nicht sonderlich fleißig ist. Und die Lila überhaupt nicht leiden kann und ihr soviele Steine wie nur möglich in den Weg legt.

Das ist der zentrale Punkt der Feenschule Zauberinsel: Die Feindschaft der Prinzessin gegenüber Lila.
Feenschule Zauberinsel erfüllt sicher einige Klischees, das aber in wunderbarer Weise und ganz nebenbei auch noch unauffällig lehrreich. Melissa ist wirklich ein Biest, während Lila zwar nur eine Küchenfee ist, dafür aber herzlich und liebenswert. Sie will immer nur das Gute, während Melissa der Egoismus in Person ist. Die Charaktere sind somit deutlich gezeichnet, an der Grenze zur einseitigen Überzeichnung. Aber die Art, wie sie beschrieben werden, ist absolut schön zu lesen, wirklich ein Traum in Buchform für kleine Mädchen. Einfach geschrieben, mit viel Fantasie und immer spannend.

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Liliane Susewind und der Knoten in der Zunge

Heute war es soweit. Ich habe mir das erste mal ernsthaft gewünscht, dass Frau Wirbelwind selber lesen kann. Naja, halb-ernsthaft. Eigentlich war es ja schön. Was? Madame hat sich heute tatsächlich ein Buch von gut 230 Seiten an einem Tag von mir vorlesen lassen!

Ein Kind auf der Zielgerade zum sechsten Geburtstag hatte den ganzen Tag nichts anderes im Kopf, als zu hören, wie die Geschichte weitergeht „Mama! Liliane weiterlesen!“, lautete es sobald ich wagte, auch nur kurz auf Toilette zu gehen…

Der vierte Band von Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen – wurde gestern spontan gekauft. Der Nikolaus brachte Teil 3 – Delfine in  Seenot – und ich mußte soviel daraus vorlesen, dass mir sehr schnell klar war, das hält nicht mehr lange vor. Gestern war dann das Nikolaus-Geschenk durch, ich muß zugeben, es war wieder spannend, witzig und sicher auch irgendwie lehrreich (siehe Rezension zu Teil 1):

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B. Veit & U. Mertens: Rolli, der Seehund

 

Rolli der SeehundLange habe ich nach einem Buch über Seehunde gesucht. Und zwar einem, in dem es nicht um Leben am und im Meer allgemein geht. Da kommen die Robben nämlich meist sehr kurz weg. Nun ist Frau Wirbelwind aber der absolute Seehund-Fan. Schließlich fiel mir in der Seehundstation Friedrichskoog „Rolli, der Seehund“ von Barbara Veit und Ute Mertens in die Hände.

Ein Buch nur über einen Seehund. Wundervoll lebensecht illustriert, das fiel mir sofort auf. Auch Frau Wirbelwind war sofort entzückt. Also nahmen wir es als Erinnerung mit.

„Rolli, der Seehund“ beschreibt das Leben eines Seehundes von Geburt an.

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J.D. Biersdorfer: iPad – Das Missing Manual

Das Missing Manual für das iPad umfaßt fast 300 Seiten reinen Inhalt. Es ist aufgeteilt in 18 Kapitel inklusive Anhänge zu Einstellungen und Fehlerbehebung.

Ich staune, dass man überhaupt soviel zum iPad schreiben kann, ist es doch relativ intuitiv zu nutzen. Wenn man bedenkt, dass Apples dem iPad beiliegende “Bedienungsanleitung” lediglich aus einem Zettel mit dem Hinweis: “Schließen Sie Ihr iPad an ihren Computer an” besteht, ist es aber vielleicht auch notwendig, dass man etwas mehr gedrucktes in der Hand hält…

Beim Aufschlagen fällt mir als erstes auf, dass das Buch eher einem Magazin gleicht. Reinweiße, glänzende, zeitschriftendünne Seiten, viele Fotos und Screenshots. Ich empfinde das als eher ungünstig, die glänzende Oberfläche der Seiten führt gerne zu Lichtspiegelungen.

Um das Fazit vorwegzunehmen: Der Senior der Familie ist als einziger Besitzer eines iPads und natürlich haben wir ihn um seine Meinung gebeten.

Er sagt: Das iPad ist ja eigentlich ziemlich selbsterklärend, findet das Missing Manual aber dennoch klasse. Es liest sich gut und viele der Sachen, die beschrieben werden hätte er nie und nimmer gefunden. Außerdem ist es manchmal eben doch einfacher, mal schnell nachzulesen, als selber rauszufinden. Es ist praxisnah, jeder kann es verstehen (sagt der Rentner, der aber selber jede Menge Sachverstand mitbringt) und es erleichtert manches im Alltag mit dem iPad. So zum Beispiel kommt man als Neuling nicht unbedingt direkt darauf, wie man eine App wieder löschen kann.

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Elisabeth Zöller: Kim kann stark sein

Kim kann stark sein von Elisabeth Zöller und Dagmar Geisler reizte mich aufgrund seines Inhaltsverzeichnisses bei Amazon. Ohne es in der Hand gehalten zu haben, dachte ich: “Das trifft genau die derzeitigen Probleme meiner Tochter im Kindergarten”.

Zwei andere Kinder, versperren Kim den Weg, lassen sie nicht durch. Kim hat Angst vor dem fiesen Fritz und der großen Grit, die sie im Kindergarten ständig ärgern. Sie wird ganz klein, traut sich nicht sich zu wehren, weiß auch nicht wie sie es tun sollte. Also läßt sie es den Tränen nahe immer über sich ergehen und wünscht sich in eine kleine Ecke, wo die beiden sie nicht sehen können.

Die Erzieherin bastelt an diesem Tag mit den Kindern eine Schatzkiste. Denn jedes Kind hat tief in sich verborgen ganz viele Schätze versteckt, die es nur finden muß. Sie singen ein Lied, jedes Kind ist ein Schatzkind. Als Fritz und Grit ein Loch in Kims Schatzkiste machen, wird Kim zum ersten Mal stark. Sie atmet tief ein, “ich bin ein Schatzkind” denkt sie sich und faßt Mut. Sie sagt den beiden Tyrannen einfach nur: “Könnt ihr eigentlich auch anders stark sein, als nur durch ärgern und fies sein?” Da gucken die Zwei doof aus der Wäsche und verziehen sich ganz schnell. Kim hat es geschafft und sich mit Erfolg gewehrt. Überglücklich ist sie, erleichtert und stolz auf sich selbst.

Kaum kam das Buch bei uns an, wurde es gelesen, wieder und wieder. Gleich auf den inneren Umschlagseiten gibt es Tipps, wie man stark und mutig sein kann, wie man sich gegen die “Bösen” wehren kann. Die Geschichte selbst hat bei uns voll ins Schwarze getroffen, sie ist toll erzählt, absolut zutreffend in Inhalt und Wortwahl. Die ganzseitigen Illustrationen unterstützen den Text in äußerst gelungener Weise. Viel mehr gibt es zu “Kim kann stark sein” eigentlich gar nicht zu sagen.

Das Fazit ist einfach:
Ein sehr gutes Buch, um schüchternen Kindern zu zeigen, dass man sich wehren kann. Ganz ohne Gewalt. Dass die mit der großen Klappe vielleicht gar nicht so stark sind. Dass jedes Kind seine Stärken und Besonderheiten hat. Seine Schätze innendrin eben. Für uns war dieses Buch ein Volltreffer. Ein besseres Mutmachbuch hätte ich glaube ich kaum finden können.