Buchmesse-Impressionen

Blogparade zur Frankfurter Buchmesse 2017

Die alljährliche Frankfurter Buchmesse naht. Passend dazu hat Biggi von Melusines Welt eine Blogparade ins Leben gerufen, die sich genau darum dreht: Um die Buchmesse. Biggi stellt dabei ein paar Fragen, die ich hier mit einbinde.

Die Buchmesse hat auf mich schon immer einen gewissen Reiz ausgeübt, aber als ich noch in Hamburg wohnte, war sie unerreichbar, für mich als normalen Leser, mit einem Berufs- und Alltagsleben. Dann kam der Umzug ins Rhein-Main-Gebiet, zunächst nach Wiesbaden. Damit war die Buchmesse plötzlich gar nicht mehr so weit weg. Nun kollidierten die Termine mit meiner Arbeit. Es dauerte noch, bis wir es endlich schafften, wirklich zur Buchmesse zu fahren. Für mich steht der Reiz der Buchmesse immer noch der Masse der Besucher gegenüber, womit ich überhaupt nicht umgehen kann (um es oberflächlich zu sagen). Unseren ersten Besuch hielten wir hier im Blog fest. Inzwischen gehört die Frankfurter Buchmesse für uns jedoch zum festen Jahresprogramm. Wir haben uns im Laufe der Jahre zumindest an den Tagen, an denen wir mit Töchterchen unterwegs sind, einen festen Ablauf zugelegt. Gerade für unsere Tochter ist ein Jahr ohne Buchmesse nicht vollständig. So ziehen wir also los, mit sorgfältig ausgewählten Schuhen, in denen wir einen Tag Dauerlaufen durchhalten können. Die Rucksäcke gepackt mit ausreichend Getränken und Nahrungsmitteln, um nicht vor Ort die horrenden Messepreise zahlen zu müssen (das Geld können wir besser in Bücher investieren ;-) )
Sofort geht es in die Halle mit den Kinder- und Jugendbüchern. Wobei letztes Jahr da bei uns der Wechsel zum Jugendbuch eingeläutet wurde. Aber das ist ein anderes Thema. Dann halten wir Eltern unsere Smartphones bereit. Töchterchen stürzt sich auf die Bücher. Guckt nach Lieblingsthemen, -Autoren, nach schön gestalteten Covern, liest Buchrücken, blättert durch… und kommt bei Gefallen angerannt, hält das Buch einem von uns zum Fotografieren unter die Nase. Wir gucken parallel mit, reichen ihr Nachschub. Tatsächlich ist es so, dass sie mit einer Intensität bei der Sache ist, dass wir das teilweise nur zu zweit bewältigen können. Letztes Jahr waren es fast 90 Bücher, die sie sich ausgesucht hatte. Zwischendurch versuchen wir auch noch, die eine oder andere Lesung oder Veranstaltung zu besuchen, aber dafür brauchen wir dann eigentlich schon zwei Tage, um wirklich etwas mitzubekommen.

Biggi fragt: Was ist für dich das Besondere an dem Besuch einer Buchmesse, besonders in Frankfurt?
Nun, das mit Frankfurt läßt sich einfach beantworten: Es ist von Mainz/Taunusstein aus für uns prima erreichbar. Was das Besondere allgemein ist, ist hingegen wieder schwieriger in Worte zu fassen, es sei denn, wir sagen es mit einem Satz: Wo bekommen wir sonst so eine riesige Auswahl an Büchern und vielem was dazugehört präsentiert? Aber es kommt noch vieles hinzu. Immer wieder auch das Argument, dass in Buchhandlungen meist nur die Bücher größerer, bekannter Verlage gut sichtbar platziert sind. Kleinere Verlage finden oftmals gar keinen Platz oder keine Beachtung im Buchhandel. Dabei gibt es bei kleinen Verlagen oft so tolle Bücher zu entdecken. Meist ist es daher auch der Bereich der kleinen Kinder- und Jugendbuchverlage, den wir beim Besuch der Buchmesse als erstes ansteuern. Dann ist die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit noch am größten. Leider sind mit zunehmendem Alter von Töchterchen ein paar dieser Verlage, die wir sehr ins Herz geschlossen haben, unter die Lese-Altersgrenze gerutscht.

Die Atmosphäre ist natürlich auch immer etwas Besonderes. Ich bin eher menschenscheu, von daher gehören wir nicht nur aus zeitlichen Gründen nicht zu den Leuten, die noch irgendwelche Meetings mit einplanen, das würde mich hoffnungslos überfordern, auch wenn wir immer ein paar Bekannte treffen, die sonst zu weit weg sind. Es gibt so viel zu sehen, zu hören, zu entdecken, die Buchmesse ist offen für so viele Themen. Da stehen eBooks einträchtig neben Papierbüchern, die Selfpublishing-Area ist ganz selbstverständlich inmitten der Verlage integriert. Wir bekommen als Eltern einiges in Sachen Schulbuch und Zukunft der Unterrichtsmaterialen zu Gesicht (auch ein Thema für sich). Ganz bewußt versuchen wir, die Buchmesse ohne feste Termine anzugehen, wir gucken vorher aber sehr genau, was uns an Veranstaltungen interessiert, streichen bei Zeitgleichheit das Uninteressante weg und gucken dann, was im Tagesablauf tatsächlich möglich ist. Mit einer heranwachsenden Tochter entwickelt sich das jedes Jahr neu und hat für uns von daher schon immer wieder neue Aspekte.

Damit ist vielleicht schon Biggis nächste Frage beantwortet: Auf welchen Programmpunkt freust Du Dich besonders? Wir haben noch keinen Blick auf das Programm geworfen… 2017 wird aber sicher das Gastland einen besonderen Stellenwert einnehmen, weil es Frankreich ist. Töchterchen ist im Bilingualen Zug ihrer Schule, kurz nach der Messe steht der erste Frankreich-Austausch an.

Was unser Lieblingsort auf der Buchmesse ist, auch das möchte Biggi in der Blogparade wissen. Tja, eigentlich die ganze Halle 3. Ein Paradies für unsere Tochter. Für eine Pause gehen wir – sofern das Wetter mitspielt – gerne nach draußen in eine der verschiedenen Lese- und Lümmelecken der Agora. Luft und Freiraum tanken nach dem langen Aufenthalt in den teils doch überfüllten Hallen. In Ruhe austauschen über das, was wir schon gesehen haben.

Nächste Frage, was wir nach Toresschluß in Frankfurt machen? Den besten Weg nach Hause suchen. Wie erwähnt, ist Frankfurt für uns gut erreichbar, wir sind nicht auf die Buchmesse angewiesen, um dort etwas zu unternehmen. Auch, wenn es manchmal reizvoll wäre, eine Veranstaltung im Rahmen der Buchmesse zu besuchen. Nach einem Tag auf der Messe sind wir jedoch meist so voll von Eindrücken, dass es gut ist, einfach nur die Ruhe im Auto und dann zu Hause zu haben.

Abschließend fragt Biggi: Wie hältst Du Deine Erfahrungen von der Buchmesse fest? Das ergibt sich vielleicht schon aus dem vorigen Text. Fotos. In erster Linie Fotos von all den interessanten Büchern. Von Ständen und dem Drumherum, was unsere Aufmerksamkeit erregte. Aber wir machen während des gesamten Besuches noch etwas anderes, wir twittern (2017 zum ersten Mal auch mit dem Blog-Account) und posten auch teilweise auf Facebook aktuelle Eindrücke. Das ist später dann auch für uns selbst eine Echtzeitdarstellung unserer ganz persönlichen Buchmesse. Gleichzeitig aus Sicht von Olaf und mir, mal sieht der eine was, was der andere gar nicht wahrgenommen hat. Ergibt teilweise interessante Mischungen. Im Anschluß an die Buchmesse gibt es hier im Blog dann sicher auch dieses Jahr wieder einen Bericht, wie es für uns war.